Deutschland - Sage und schreibe ein Jahr lang mussten Konsolen-Zocker warten, nun ist es endlich so weit: Das PC-Game "Frostpunk 2" ist ab dem heutigen Donnerstag auch für die Xbox Series und die Playstation 5 verfügbar. TAG24 hat getestet, ob sich die Investition von 45 Euro lohnt.

Das Städtebau-Survival-Game folgt auf den ersten "Frostpunk"-Teil aus dem Jahr 2018, in dem man nach einem globalen vulkanischen Winter im Jahr 1886 neue Überlebensstrategien finden musste.

Nun kehrt der Spieler nach New London zurück, das den "Großen Sturm" überlebt hat und nach jahrzehntelanger Führung des Kapitäns einen neuen Herrscher ernennt: Der Steward muss ab sofort dafür sorgen, dass in der postapokalyptischen Eishölle alles glattläuft.

Gar nicht so einfach, wie besonders den Franchise-Neulingen bereits im Prolog klar werden sollte. Denn "Frostpunk 2" nimmt den Spieler nicht an die Hand, sondern überlässt ihm das Bauen neuer Unterkünfte, Fabriken und Eispfade quasi selbst.

Dabei sorgen nicht nur die klirrend niedrigen Temperaturen für Ärger, sondern vor allem die Ressourcen-Knappheit sowie Spannungen und Streitereien innerhalb der verschiedenen Stadt-Fraktionen. So würde man sich eigentlich viel lieber damit beschäftigen, endlich eine alternative Brennstoffquelle für den "New London"-Ofen zu finden, stattdessen muss man sich in der Ratshalle um neue Gesetzesentwürfe streiten und strategische Abmachungen treffen.

Verliert man trotz genug gesammelter Materialien beispielsweise durch mangelhafte Beheizung der Wohnquartiere oder nicht eingehaltene Versprechen das Vertrauen der Gesellschaft, kann es dann nur allzu schnell "Adieu" heißen und man wird in die Eiswüste verbannt. Der Druck beim Spielen ist dementsprechend hoch: Eine falsche Entscheidung, und "New London" ist dem Tode geweiht. Zeit für Entspannung? Fehlanzeige!

Dass die Story rund um "New London" also einiges zu bieten hat und ziemlich anspruchsvoll daherkommt, sollte angesichts der bereits seit einem Jahr fast durchweg positiven Rezensionen wenig überraschen.

Aber wie sieht es mit der Übertragung des Games vom PC auf die Konsole aus?

Auch hier setzt "Frostpunk 2" auf Eigeninitiative: Bis man als Spieler die Tastenbelegung und Navigation mit dem Controller raushat, dauert es schon ein Weilchen. Besonders der Zugriff auf die Übersichtsleisten, die am PC bequem mit dem Cursor der Maus erreicht werden können, hat mir anfangs einiges an Kopfzerbrechen beschert.

Hat man den Bogen einmal raus und die wichtigsten Befehle im Kopf, geht das Gameplay recht flüssig von der Hand. Was aber für die meisten Städtebauspiele gilt, ist auch hier richtig: Am PC wird man deutlich mehr Spaß haben, allein schon aufgrund der simpleren Befehlseingabe.

Dazu kommt, dass "Frostpunk 2" zumindest in der Pre-Launch-Version, die TAG24 zum Testen vorlag, einige Bugs aufwies. Meinen letzten Nerv raubte beispielsweise das Aufrufen des Ideen-Baums, der stets einfror und dann nicht mehr zu bedienen war. Erst viel zu spät stellte ich fest, dass man den Baum auch durch eine andere Tasten-Kombination öffnen kann.

Ist "Frostpunk 2" also ein gutes Spiel? Auf jeden Fall! Wer auf anspruchsvollen Städtebau in unbarmherziger Umgebung steht, muss hier unbedingt zugreifen. Man sollte aber im Kopf behalten, das man in Sachen Übersicht und Navigation mit der Konsolen-Version allerdings einige Abstriche machen muss. Nur am PC erwartet Dich wohl der vollumfängliche Spielspaß.