"Assassin's Creed: Mirage" zeigt: Es kommt nicht auf die Größe an!

Leipzig - Es ist so weit: "Assassin's Creed: Mirage" erscheint am heutigen Donnerstag weltweit auf Konsolen und PC. Bei dem rund 20-stündigen Game handelt es sich allerdings nicht um den "Valhalla"-Nachfolger, sondern lediglich um eine Art "kleinen Bruder" des Franchise und eine Überbrückung bis "Codename Red" Ende 2024. Dass sich der Kauf trotzdem lohnt, zeigt der TAG24-Test.

Im Namen der Verborgenen jagt Basim Mitglieder des feindlichen Ordens.
Im Namen der Verborgenen jagt Basim Mitglieder des feindlichen Ordens.  © Ubisoft

Ursprünglich soll "Mirage" lediglich als DLC-Erweiterung geplant gewesen sein. Und das merkt man: Es gibt weniger Nebenmissionen, keine Städtebau-Elemente und keinerlei Szenen in der Gegenwart.

Weg also von den neueren, teilweise leider sehr überladenen Spielen und zurück zu den simplen Wurzeln der Reihe, mit Schleichen, Klettern und Attentaten im Fokus.

Die Hauptfigur Basim Ibn Is'haq, bereits aus "Valhalla" bekannt, schlägt sich als Taschendieb durch Bagdad, als er eines Tages mitten in den Krieg zwischen den "guten" Verborgenen und dem "bösen" Orden gerät. Selbstverständlich schließt er sich den Assassinen an - und los geht die Reise.

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Da sich diese Reise ausschließlich auf Bagdad und die angrenzenden Wüstenregionen beschränkt, ging ich anfangs mit einer gehörigen Portion Skepsis an die Sache ran: Sicherlich würden mir die ausufernden Open Worlds und die Dutzenden Erkundungsstunden fehlen. Oder?

Zu meiner eigenen Überraschung muss ich zugeben, dass dem nicht so war. Bagdad ist zwar deutlich kleiner und kompakter als die Welten aus den vorherigen Teilen, bietet aber aufgrund unterschiedlicher Stadtteile (arm/reich; bunt/schmutzig) und einer lebendigen Kulisse genug Abwechslung für rund 20 spannende Spielstunden.

Ein wunderschönes und lebendiges Bagdad stellt die Kulisse des Abenteuers dar.
Ein wunderschönes und lebendiges Bagdad stellt die Kulisse des Abenteuers dar.  © Ubisoft

"Assassin's Creed: Mirage": Kompaktes Spielerlebnis - weg von der Open World

Bei "Mirage" wird viel Wert auf Parcours, Klettern und Schleichen gelegt.
Bei "Mirage" wird viel Wert auf Parcours, Klettern und Schleichen gelegt.  © Ubisoft

Man sollte also nicht damit rechnen, neben der Hauptstory noch viele Nebenstränge und Aufgaben abhandeln zu können. Es gibt zwar die ein oder andere kleine Quest, durch die man sich Münzen oder Artefakte dazuverdienen kann, im Großen und Ganzen besitzt das Game aber einen sehr geradlinigen Fokus.

Konnte man sich in "Valhalla" und Co. noch in epische Kriege stürzen und seine Skills im Spielverlauf ins quasi Unermessliche steigern, ist man seinen Gegnern in "Mirage" rein körperlich meistens haushoch unterlegen. Die Fähigkeiten- und Rüstungsverbesserungs-Bäume sind dabei auf ein angenehm übersichtliches Minimum beschränkt.

So muss man stattdessen Assassinen-Tricks anwenden: hier ein geheimes Attentat, da ein Giftpfeil, dort eine Ablenkung. Man wird wirklich dazu ermutigt, kreativ zu werden und vollkommen aus den Schatten zu agieren - ein Element, von dem ich nicht mal wusste, wie sehr es mir in den Vorgänger-Teilen gefehlt hatte.

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Ebenso wie das Spielprinzip ist auch die Story in "Mirage" sehr simpel gehalten: Man unterstützt die aufständischen Bürger bei ihrer Rebellion gegen die Regierung und den mächtigen Orden. Große Plot Twists oder komplizierte politische Intrigen sucht man hier vergeblich, der Grundton bleibt seicht und oberflächlich.

TAG24 meint: Damit hat Ubisoft einen Schritt in die richtige Richtung gemacht.
TAG24 meint: Damit hat Ubisoft einen Schritt in die richtige Richtung gemacht.  © Ubisoft

Fazit: Weniger ist mehr!

Fest steht also, dass man seine Erwartungen unbedingt an die "Mirage"-Größenordnung anpassen und eine Stufe herunterschrauben sollte.

Das Game glänzt nicht durch Innovationen oder ausgeklügelte Elemente, sondern eben durch genau das, was Kritiker schon lange gefordert haben: Eine Rückkehr zu den "Assassin's Creed"-Wurzeln. Und so bietet "Mirage" zwar kein bahnbrechendes Spielerlebnis, von dem Ihr noch Euren Enkeln erzählen werdet, sondern ein kleines schmackhaftes Häppchen.

Dieser Ausflug in die Assassinen-Welt macht Lust auf mehr! Und hat es definitiv geschafft, meinen Appetit auf die kommenden - größeren - Teile des Franchise anzuregen.

Titelfoto: Ubisoft

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