Leipzig - Im Krankenhaus fallen die Beatmungsgeräte aus, bei der Polizei stürzen die Rechner ab, bei der Bahn lassen sich die Weichen nicht mehr steuern. Im Digital-Zeitalter können gezielte Angriffe auf unsere Infrastruktur katastrophale Folgen haben. Mit solchen Szenarien befassen sich IT-Fachleute, Sicherheitskräfte und Hacker ab dem heutigen Dienstag in Leipzig.
Alles wird digital und die KI übernimmt immer mehr Aufgaben. Was auf der einen Seite mehr Effizienz bedeutet, birgt auf der anderen große Risiken. Vor allem Cyberattacken auf die Energieversorgung und Verkehrssysteme bereiten deutschen Sicherheitsbehörden Sorge.
Am Dienstag und Mittwoch treffen deshalb Sicherheitskräfte, IT-Experten und Wissenschaftler in Leipzig auf dem Fachkongress "Protekt" zusammen, um über Schutz- und Abwehrstrategien zu beraten.
"Gerade der Schutz kritischer Infrastrukturen entscheidet im Krisenfall darüber, ob zentrale Dienstleistungen weiter gewährleistet oder Lieferketten unterbrochen werden", erklärt Messe-Chef Markus Geisenberger.
Auch Hacker sind auf der "Protekt" eingeladen. Etwa Bianca Kastl vom Chaos Computer Club, die berichten wird, aufgrund welcher Sicherheitslücken es ihrem Team gelang, das System der elektronischen Patientenakten zu knacken. Experten des Städtischen Klinikums Dresden zeigen außerdem auf, wie medizinisches Personal reagieren muss, wenn durch einen Cyberangriff die IT-Infrastruktur eines Krankenhauses lahmgelegt wird.
Vertreter großer Unternehmen, Hafen- und Flughafenbetreiber geben Einblick, wie sie ihre Infrastruktur schützen. Auch Strategien der Drohnen-Abwehr werden in Leipzig beraten.