Langsames Internet in Sachsen: Warum die Politik dennoch Fortschritte sieht

Von Daniel Josling

Dresden/Leipzig - In Sachsen surfen noch immer viele Menschen mit geringer Geschwindigkeit im Internet, da der Glasfaserausbau gegenüber anderen Bundesländern hinterherhinkt. Das Wirtschaftsministerium in Dresden wertet die Strategie der vergangenen Jahre dennoch als Erfolg.

Sachsen liegt beim Glasfaserausbau auf Platz 11 im Ranking der Bundesländer.  © Hauke-Christian Dittrich/dpa

Nach den Informationen des Breitbandatlas des Bundes zur Glasfaserversorgung verfügen rund 29 Prozent der Privathaushalte im Freistaat über einen direkten Glasfaseranschluss, wie die Bundesnetzagentur auf Anfrage gegenüber der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.

Damit liegt Sachsen beim Glasfaserausbau im Ranking der Bundesländer im unteren Mittelfeld auf Platz 11.

Auf Platz 1 liegt Hamburg mit mehr als 73 Prozent, gefolgt von Schleswig-Holstein (62 Prozent) und Niedersachsen (60 Prozent).

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Das sächsische Wirtschaftsministerium verweist dennoch auf große Fortschritte in den vergangenen Jahren. So habe sich der Anteil der Glasfaseranschlüsse seit 2017 mehr als verdreifacht – von 7,8 auf 29,1 Prozent.

"Dies zeigt, wie engagiert das Thema in den vergangenen Jahren vorangebracht wurde", erklärte das Ministerium.

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Trotz hoher Fördermittel bleiben weiße Flecken ohne ausreichend Internet

Etwa 2,12 Milliarden Euro Fördermittel sind seit 2016 aus dem Bundeshaushalt nach Sachsen geflossen.  © Jan Woitas/dpa

Dabei setzt der Freistaat stark auf Fördermittel: Seit 2016 flossen etwa 2,12 Milliarden Euro aus Bundesmitteln nach Sachsen - rund 13 Prozent aller Fördergelder bundesweit.

Aktuell kofinanziert das Land 224 Breitbandprojekte mit rund 1,35 Milliarden Euro.

Nahezu alle Landkreise und kreisfreien Städte seien in den Ausbau eingebunden, hieß es. Dennoch gelten rund 4,2 Prozent der Haushalte weiterhin als sogenannte "weiße Flecken" ohne ausreichende Internetversorgung.

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Verschiedene Internetanbieter planen, den Ausbau voranzutreiben und hatten dafür zuletzt teils aggressiv geworben. Die Telekom etwa will 2025 rund 128.000 weitere Haushalte und Unternehmen in Sachsen ans Glasfasernetz anschließen und ihre Gesamtzahl im Land auf rund 735.000 erhöhen. Auch Vodafone und Deutsche Glasfaser bauen ihre Netze weiter aus.

Vodafone versorgt nach eigenen Angaben bereits mehr als 730.000 Haushalte über glasfaserbasierte Leitungen und plant weitere 120.000 reine Glasfaseranschlüsse. Deutsche Glasfaser hat bisher 25.000 Zugänge realisiert. Weitere befänden sich in Bau oder Vermarktung.

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