Noch vor dem US-Markt: PayPal startet erste Offline-Wallet in Deutschland

Hamburg - PayPal wagt den Schritt in den Offline-Handel – und zwar mit einem neuen Feature: einer virtuellen Mastercard, die direkt aus der PayPal-App heraus genutzt werden kann. Deutschland ist dabei weltweit der erste Markt, in dem diese neue Bezahlfunktion ab dem 2. Juni eingeführt wird. Bei der Pressevorführung am Dienstag im Hamburger Hotel "Tortue" wurden die neuen Funktionen live getestet.

Mit der neuen PayPal-Mastercard können Konsumentinnen und Konsumenten direkt aus der PayPal-App bezahlen. Hierbei wird immer erst auf das Guthaben zurückgegriffen und dann auf das hinterlegte Konto.
Mit der neuen PayPal-Mastercard können Konsumentinnen und Konsumenten direkt aus der PayPal-App bezahlen. Hierbei wird immer erst auf das Guthaben zurückgegriffen und dann auf das hinterlegte Konto.  © Tag24/Madita Eggers

PayPal ist bisher vor allem durch seine Rolle im Onlinehandel bekannt. Doch Konsumentinnen und Konsumenten würden längst nicht mehr in den Kategorien "online" oder "offline" denken – einem Trend auf den der amerikanische Bezahldienst aufspringen will.

Wer die neue virtuelle PayPal-MasterCard in seinem Smartphone eingerichtet hat, kann damit überall dort bezahlen, wo kontaktlose Mastercard-Zahlungen akzeptiert werden.

Möglich wird das durch die Nutzung der NFC-Technologie in Verbindung mit einer (oder mehrerer) virtuellen Debit-Mastercard(s). Voraussetzungen sind die PayPal-App und mindestens ein hinterlegtes Bankkonto.

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Das Besondere: Der Bezahlvorgang funktioniert auch ohne aktive Internetverbindung – so auch im Ausland. Auch eine vollständige App-Authentifizierung sei nicht mehr notwendig – vorausgesetzt, die Karte wurde als Standardzahlungsmittel eingerichtet.

"Wir bringen all das, wofür PayPal steht – Vertrauen, Sicherheit, Flexibilität – in die Offline-Welt", erklärte Florencia Solazzi von PayPal Deutschland am Dienstag. Sie und ihr Team seien "sehr stolz" auf die enge Zusammenarbeit mit den amerikanischen Kolleginnen und Kollegen – und darauf, dass der Deutschland-Launch sogar dem US-Markt vorausgeht.

"Deutschland ist ein sehr wichtiger Markt für uns, wir haben hier 35 Millionen aktive Nutzer. Und unsere Geschäftsführung ist sich dem bewusst – gerade weil wir hier die Chancen haben sowohl für iOS- als auch für Android-Nutzer ein Angebot zu schaffen und nicht nur für eine Art von Handynutzern", erklärte Solazzi gegenüber TAG24.

Diese App-Funktion ist eine Premiere in Europa

Kunden können bei "Ratenzahlung to Go" wahlweise in drei, sechs, zwölf oder 24 monatlichen Raten bezahlen. Die Bezahlung im Laden erfolgt ebenfalls über eine Debit-Mastercard, die sich optisch deutlich von der Standardkarte abhebt.
Kunden können bei "Ratenzahlung to Go" wahlweise in drei, sechs, zwölf oder 24 monatlichen Raten bezahlen. Die Bezahlung im Laden erfolgt ebenfalls über eine Debit-Mastercard, die sich optisch deutlich von der Standardkarte abhebt.  © Montage: TAG24 (2)

Im Fokus der Wallet steht die neue Funktion "Ratenzahlung to Go", die direkt aus der App heraus aktiviert werden kann und eine Premiere in Europa ist.

Dabei wird erneut eine virtuelle Mastercard generiert mit der ein Einkauf innerhalb von 48 Stunden abgeschlossen werden muss. Danach wird die Karte ohne Kosten wieder storniert, so PayPal-Mitarbeiter Matthias Rosch.

Die Bonitätsprüfung sei dabei identisch mit dem bekannten Online-Ratenkauf und dauere in der Regel nur wenige Sekunden.

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Die Höhe des Einkaufsbetrags für eine Ratenzahlung kann zwischen 99 und 10.000 Euro liegen. Dabei sollen die Händler auch nur eine Mastercard-Zahlung sehen, die Integration erfolge vollständig im Hintergrund.

"Was unsere Competitor machen, ist im Endeffekt ja eigentlich einfach, eine Karte zu digitalisieren und in die Wallet hinzuzufügen. Wir versuchen das Ganze eben jetzt mal aufzubrechen und auch ein bisschen mehr Value durch die Wallet-Experience zu bieten", so Rosch am Dienstag. Wichtig sei jedoch, dass es sich um eine reine Bezahl-Wallet handle. Konzerttickets oder ähnliches könnten dort nicht gespeichert werden.

Die eigentliche Freischaltung der neuen Funktionen erfolgt sukzessive bis Ende Mai. Viele Nutzer und Nutzerinnen haben die Funktionen bereits automatisch erhalten – bei anderen soll die Aktivierung in den kommenden Wochen erfolgen.

Titelfoto: Tag24/Madita Eggers

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