Rammen, verwirren, einfangen: So sollen Drohnen aus der Luft geholt werden

Cochstedt - Seit Tagen werden über mehreren Städten in Skandinavien Drohnen entdeckt, die teilweise den Flugverkehr lahmlegen. In Cochstedt (Sachsen-Anhalt) erprobt man schon länger Methoden, solche Zwischenfälle abzuwehren.

Auf dem Gelände des Erprobungszentrums in Cochstedt wurden unter anderem Drohnen im Flug gerammt.
Auf dem Gelände des Erprobungszentrums in Cochstedt wurden unter anderem Drohnen im Flug gerammt.  © Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) nutzt den Flughafen Magdeburg-Cochstedt als Erprobungszentrum für unbemannte Luftfahrtsysteme.

Dort werden unter anderem Technologien und Methoden erforscht, wie ungebetene Flugobjekte entdeckt sowie aus der Luft geholt werden können.

So gab es bereits erfolgreiche Versuche, fremde Drohnen zu verfolgen und sie zum Absturz zu bringen oder sogar einzufangen.

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"Die sich verändernde Sicherheitslage in den letzten Monaten und Wochen über Deutschland und nun auch bei unseren Nachbarn macht es dringend notwendig, dass wir durch Wissensaustausch unsere Kompetenzen bündeln", sagte DLR-Vorstandsvorsitzende Prof. Dr.-Ing. Anke Kaysser-Pyzalla (58).

Der Flughafen Cochstedt habe deshalb mit seinen bisherigen Versuchen eine besondere Bedeutung.

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt testet auch automatische Abfangdrohnen.
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt testet auch automatische Abfangdrohnen.  © Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt

Drohne durch Manipulation zur Landung gezwungen

Werden fremde Drohnen durch Sensoren entdeckt, muss das Personal in einem Lagezentrum über das weitere Vorgehen entscheiden.
Werden fremde Drohnen durch Sensoren entdeckt, muss das Personal in einem Lagezentrum über das weitere Vorgehen entscheiden.  © Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt

Wird eine Drohne oder sogar ein Schwarm durch Sensoren entdeckt, müssen Mitarbeiter in einem Lagezentrum die Situation bewerten.

Erst dann werden geeignete Gegenmaßnahmen ausgewählt und gestartet.

So gelang es den Forschern, das Navigationssignal einer fremden Drohne zu beeinflussen. Dadurch wurde das Flugobjekt zur Landung gezwungen.

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Bei einer etwas brachialeren Methode wurde eine Testdrohne von einer automatischen Abfangdrohne gerammt.

Welche Art der Abwehr zum Einsatz kommt, sei von den jeweiligen Umständen abhängig, so das DLR.

"Dabei stehen die Sicherheit der Umgebung und die zielgerichtete Wirkung im Mittelpunkt. Neben den Innovationen ist deshalb die umfassende Analyse und Bewertung ein zentrales Ziel dieser Aktivitäten", teilt das DLR-Institut für Flugsystemtechnik mit.

Titelfoto: Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt

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