Unfall durch autonomes Fahren: Google-Auto tötet Hund

San Francisco - Bei einem seltenen Unfall mit einem selbstfahrenden Auto hat ein Fahrzeug der Google-Schwesterfirma Waymo einen Hund getötet, der vor ihm auf die Straße lief. Das Auto war in San Francisco autonom mit einem Mitarbeiter im Fahrersitz unterwegs, wie aus Waymos Bericht an die kalifornische Verkehrsbehörde hervorgeht.

Ein selbstfahrendes Auto der Google-Schwesterfirma Waymo ist im Straßenverkehr von San Francisco unterwegs.
Ein selbstfahrendes Auto der Google-Schwesterfirma Waymo ist im Straßenverkehr von San Francisco unterwegs.  © Andrej Sokolow/dpa

Der Unfall ereignete sich in einem kritischen Moment für die Technologie: Waymo und die General-Motors-Tochter Cruise bauen gerade Robotaxi-Dienste in San Francisco auf, während es Widerstände dagegen gibt.

Waymo betonte in einer Stellungnahme an die Website Ars Technica am gestrigen Mittwoch (Ortszeit), dass die Software den Hund beim Unfall im Mai korrekt erkannt habe, der hinter einem geparkten Auto auf die Fahrbahn gelaufen sei.

Das System sei aber nicht in der Lage gewesen, einen Zusammenstoß zu verhindern.

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Dem Tech-Blog TechCrunch teilte Waymo mit, dass weder die Software, noch der Mensch am Steuer gebremst hätten. Das habe unter anderem daran gelegen, dass der Hund schnell gelaufen sei.

Eine spätere Computer-Simulation habe bestätigt, dass der Zusammenstoß unvermeidbar gewesen sei.

Ein zentrales Argument der Branche für Roboterautos ist, dass sie sicherer als Menschen im Straßenverkehr unterwegs seien.

Blockierte Straßen in der US-Metropole

Der Zusammenstoß mit dem Vierbeiner war anscheinend unvermeidbar. (Symbolbild)
Der Zusammenstoß mit dem Vierbeiner war anscheinend unvermeidbar. (Symbolbild)  © 123RF/Dmitrijs Bindemanis

In San Francisco schicken sowohl Waymo als auch Cruise ihre autonomen Autos zum Teil auch ohne einen Sicherheitsfahrer auf die Straße.

Einige Einwohner der Stadt beschweren sich darüber, dass die Fahrzeuge manchmal bei Fehlfunktionen Straßen blockieren.

Auch die für den öffentlichen Nahverkehr zuständige SFMTA kritisierte, dass die Wagen ihren Betrieb erschwerten.

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Cruise aktualisierte die Software aller Wagen vor einigen Wochen nach dem Zusammenstoß mit einem Linienbus.

Der einzige bisher bekannte tödliche Unfall mit einem selbstfahrenden Auto ereignete sich 2018.

Ein Wagen des Fahrdienst-Vermittlers Uber erfasste bei einer abendlichen Testfahrt eine Frau, die die Straße überquerte. Sie schob ein Fahrrad mit Plastiktüten am Lenker neben sich - und die Situation überforderte die Uber-Software, die zunächst nicht richtig einordnen konnte, womit sie es zu tun hat.

Uber stieß die eigene Entwicklung selbstfahrender Autos Ende 2020 ab.

Titelfoto: Fotomontage: 123RF/Dmitrijs Bindemanis//Andrej Sokolow/dpa

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