Viele Computer betroffen: Windows 11 zwingt Kunden zu Geräte-Neukauf
Redmond/USA - Am 5. Oktober startet mit Windows 11 das neuste Software-Update des Technik-Giganten Microsoft. Die Anforderungen sorgen allerdings bei vielen Nutzern für Unmut, da zahlreiche ältere Geräte den Service nicht in Anspruch nehmen können.

Eigentlich sollen mit Windows 11 ein frisches Design und viele neue Funktionen auf den PCs der Computer-Gemeinschaft Einzug erhalten. Das Mutterunternehmen Microsoft macht mit dem Update jedoch nicht alle Nutzer glücklich, eher im Gegenteil.
Aufgrund der Systemanforderungen des neuen Programms müssen viele ältere, aber auch etliche neue Geräte bei Windows 10 bleiben – oder ausgetauscht werden.
Der Support für den aktuellen Dienst endet spätestens im Oktober 2025, wodurch dann Millionen PCs ohne sicheres Betriebssystem dastehen und quasi unbrauchbar werden.
Der Grund dafür ist der benötigte Prozessor. Dieser darf mit wenigen Ausnahmen nicht älter als drei Jahre sein. Die allermeisten der vor dieser zeitlichen Grenze verkauften Geräte erfüllen die Bedingungen nicht.
Das bedeutet für unzählige Notebooks, Desktop-PCs und Tablets den verfrühten Weg in die Mülltonne. Ein unzeitgemäßes Signal des Weltkonzerns, wie die Community findet.
Das Vorgehen von Microsoft verärgert die Kundschaft

Der Ansatz ist dabei in erster Linie unökologisch, da so in Zeiten des Klimawandels nicht schonend mit Ressourcen umgegangen wird. Microsoft möchte eigentlich bis 2030 klimaneutral sein, wie Heise berichtete.
Außerdem kämpft die IT-Branche nach der Corona-Pandemie mit Lieferengpässen, die durch den Zwang der Nutzer zu neuer Hardware nicht besser werden dürften.
Ob und wie genau der Konzern auf die Kritik reagiert, ist noch nicht bekannt. Ende August veröffentlichte das Unternehmen zwar einen Blog-Eintrag, der einige Beschwerden angehen sollte und die Hürde leicht senkte, dadurch kamen jedoch nur sehr wenige Geräte hinzu, die Windows 11 nun verwenden können.
Der Entwickler begründet die Vorgaben mit Zuverlässigkeits- und Sicherheitsbedenken. Für die Kundschaft klingt das Vorgehen aber nach geplanter Obsoleszenz und einem Zwang, sich zeitnah ein neues Gerät zu beschaffen, wie die IT-Plattform Golem berichtet.
Zwar sind die meisten der betroffenen Geräte 2025 dann schon neun bis zehn Jahre alt, wer mit der Zeit gehen möchte und kein brandneuen Computer besitzt, muss aber bald schon shoppen gehen.
Titelfoto: Microsoft/PA Media/dpa