Aus der Luft: Hubschrauber-Proleten beschimpfen isolierten Indianerstamm

Roraima (Brasilien) - Vorfall im Amazonas-Gebiet: Eine Gruppe Brasilianer flog mit dem Helikopter zum Dorf eines isolierten Indianerstammes - nur um die völlig verängstigten Menschen aus der Luft zu beleidigen. Die bösartige Aktion dürfte ein Nachspiel haben.

Mit einem Hubschrauber verbreiteten sie Angst und Schrecken unter den Indigenen. (Symbolbild)
Mit einem Hubschrauber verbreiteten sie Angst und Schrecken unter den Indigenen. (Symbolbild)  © Alan Chaves/AFP

Im Internet ist ein Video aufgetaucht, das zeigt, wie ein Hubschrauber über einer Indianer-Siedlung im brasilianischen Amazonas-Gebiet kreist.

"Kannibalen" und "ein Haufen voller Schwuchteln", rufen die Männer an Bord des tieffliegenden Helikopters den völlig verängstigten Indios zu. Dann lachen sie hämisch.

Während die Hubschrauber-Proleten die Indios noch verhöhnen, versuchen einige von ihnen die Eindringlinge mit Pfeilen abzuwehren. Andere Dorfbewohner suchen derweil Schutz in ihren Hütten. Der ungewohnte Hubschrauber macht ihnen offenbar große Angst.

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Das Video war etwa sieben Stunden bei TikTok online, dann wurde es gelöscht, berichtet das Investigativ-Portal Apublica. Der Fall wurde zur Anzeige gebracht. Indigene Völker genießen nach brasilianischem Recht besonderen Schutz.

Wie Apublica weiter berichtet, handelt es sich bei den betroffenen Indios um Angehörige des Volkes der Moxihatëtëma thëpë, die völlig isoliert von anderen Menschen und ohne moderne Technik in den Regenwäldern des nördlichen Bundesstaates Roraima leben.

Video: Aus dem Hubschrauber heraus verbreiten Männer Angst und Schrecken unter den Indios

Übergriffe auf Indigene - in Brasilien traurige Realität

Die Rückzugsgebiete der letzten Indios im Amazonasgebiet werden immer kleiner. (Symbolbild)
Die Rückzugsgebiete der letzten Indios im Amazonasgebiet werden immer kleiner. (Symbolbild)  © 123RF/opaidetheo

Immer wieder kommt es zu schockierenden Übergriffen auf Indigene in Brasilien. Mal geht es um Landraub, mal um pure Mordlust.

Traurige Berühmtheit erlangte ein Fall aus dem Jahr 1996: Damals richteten Farmer ein grausames Massaker am Stamm der Tanaru an. Mehr als 100 Menschen starben.

Der einzige Überlebende weigerte sich bis zuletzt mit der Außenwelt in Kontakt zu treten. Er starb nach 26 Jahren Einsamkeit friedlich in seiner Hängematte.

Titelfoto: Alan Chaves/AFP

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