Pandemie bei den Koalas: Die flauschigen Tiere müssen jetzt gegen diese Sexualkrankheit geimpft werden!

New South Wales (Australien) - Unter den Koalas in Australien grassieren die Chlamydien und Wissenschaftler sind besorgt!

Chlamydien bedrohen die Existenz der Koalas in Australien. (Symbolbild)
Chlamydien bedrohen die Existenz der Koalas in Australien. (Symbolbild)  © 123rf/maridav

Kaum zu glauben, aber die niedlichen Säugetiere fallen der Sexualkrankheit zum Opfer. Mittlerweile hat die Verbreitung solche Ausmaße angenommen, dass die Forscher um den Fortbestand der Fellnasen im Südosten von Australien fürchten.

Die Tiere versterben meist nicht direkt an den Chlamydien, sondern an den Folgeerscheinungen. Viele von ihnen werden blind oder sind schlichtweg zu schwach, um die Eukalyptusbäume wieder hinaufzuklettern.

"Es tötet Koalas, weil sie so krank werden, dass sie nicht mehr auf Bäume klettern können, um an Nahrung zu kommen oder Raubtieren zu entkommen, und Weibchen können unfruchtbar werden", wird die Erklärung des Wissenschaftlers Samuel Phillips durch AP zitiert.

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Seit dem vergangenen März werden die Tiere deshalb eingefangen und mit dem ersten Chlamydien-Impfstoff für Koalas behandelt. Bevor sie allerdings geimpft werden können, müssen sie betäubt werden.

Einen Tag später werden sie mit pinker Farbe markiert und wieder in die freie Wildbahn entlassen.

Koalas infizieren sich beim Sex mit Chlamydien

Schon bei der Geburt werden die Koala-Babys durch ihre Mutter mit Chlamydien infiziert. (Symbolbild)
Schon bei der Geburt werden die Koala-Babys durch ihre Mutter mit Chlamydien infiziert. (Symbolbild)  © 123RF/alizadastudios

Wie es sein konnte, dass sich die Tiere mit der Sexualkrankheit anstecken, ist noch nicht genau erforscht. Wissenschaftler vermuten, dass sie sich durch den Kot von infizierten Schafen und Rindern angesteckt haben.

Die Behandlung der Krankheit bei den Tieren erweist sich durch einen ganz bestimmten Teil ihrer Evolution als schwierig. Denn das Enzym im Magen, welches sie Eukalyptus verspeisen lässt, macht sie fast immun gegen Antibiotika.

Daher musste ein Impfstoff her, obwohl es eher ungewöhnlich ist, Wildtiere zu impfen. Doch in Zusammenarbeit mit staatlichen Behörden entschieden die Wissenschaftler, dass man den Tieren nur so helfen kann.

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"Die Impfung von Wildtieren ist sicherlich noch keine Routine. Aber ob es häufiger eingesetzt werden sollte, ist eine grundlegende Frage, mit der Naturschutzbiologen derzeit wirklich ringen", wird ein Biologe durch die Nachrichtenagentur zitiert.

Vorläufig sollen erst mal rund 50 Prozent der Koala-Population in Queensland geimpft werden. Danach überprüfen die Wissenschaftler, inwiefern die Ausbreitung der Krankheit eingedämmt wurde.

Titelfoto: 123rf/maridav

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