Berühmter Großwildjäger erschossen aufgefunden: War es Mord?

Johannesburg (Südafrika) - Ein bekannter Großwildjäger wurde am Straßenrand mit einem Kopfschuss hingerichtet. Alles deutet auf Raubmord hin – schließlich hatte Riaan Naude (55) auch viele Feinde.

Wurde selbst zum Gejagten: Großwildjäger Riaan Naude (55) wurde von Unbekannten erschossen.
Wurde selbst zum Gejagten: Großwildjäger Riaan Naude (55) wurde von Unbekannten erschossen.  © Facebook/Riaan Naude

Regelmäßig teilte Riaan Naude Bilder von sich, wie er neben toten Giraffen, Elefanten oder Löwen posierte. Dabei handelte es sich um Tiere, die er zuvor erschossen hatte – denn der Südafrikaner war bekennender Trophäenjäger.

Wurde der 55-Jährige Anfang Juni selbst zum Opfer eines Verbrechens?

Wie die britische Boulevardzeitung Daily Mail berichtete, haben Zeugen seither ausgesagt, dass Naude mit seinem braunen Toyota-Pickup eine Panne gehabt haben soll.

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Der Motor hätte zu überhitzen begonnen – es war wohl ein außergewöhnlich heißer Juni-Tag – woraufhin der Jäger angehalten und versucht haben soll, seinen Wagen zu reparieren.

Am Straßenrand wurde der Jäger erschossen aufgefunden

Im Fahrzeug des Opfers wurden einige Wertgegenstände gefunden.
Im Fahrzeug des Opfers wurden einige Wertgegenstände gefunden.  © Facebook/Heritage Protection Group (HPG)

Kurze Zeit später soll sich ihm ein weißer Nissan genähert haben.

Das Fahrzeug hätte neben Naude gestoppt und ein Fenster geöffnet. Anschließend seien Schüsse gefallen, woraufhin der 55-Jährige in sich zusammensackte.

Zwei Männer seien ausgestiegen und sollen den Wagen des Opfers durchsucht haben. Anschließend hätten sie sich ein Gewehr geschnappt und seien mit ihrem Nissan geflüchtet. Die grausame Hinrichtung habe nur Sekunden gedauert.

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Die alarmierten Beamten konnten eigenen Angaben zufolge nur noch den Tod des Trophäenjägers feststellen. Ein Polizeisprecher sagte später: "Der Mann lag mit dem Gesicht nach oben, und an seinem Kopf und Gesicht klebte Blut."

Obwohl alles auf Raubmord hindeutet, ist das Motiv für den Angriff und die anschließende Tötung derzeit nicht bekannt.

Denn es bleiben Fragen offen. Die Polizei fand offenbar weitere Wertgegenstände im Auto, wie die Privat-Initiative HPG auf Facebook berichtete. Es ist die Rede von Whisky-Flaschen, mehreren Langwaffen, großen Mengen an Munition, sowie wertvoller Jagdausrüstung.

Pro geschossenem Zebra verlangte der Großwildjäger fast 1000 Euro

Jagd-Safari: Makabres Vergnügen für betuchte Touristen

Unter Tierschützern hatte Riaan Naude keinen guten Ruf

Löwen hatte er auch im Angebot. Doch Giraffen waren offenbar seine Spezialität: Der Großwildjäger soll sie eigens zur Jagd gezüchtet haben.
Löwen hatte er auch im Angebot. Doch Giraffen waren offenbar seine Spezialität: Der Großwildjäger soll sie eigens zur Jagd gezüchtet haben.  © Montage: Facebook/Riaan Naude

Riaan Naude hatte es mit seiner Firma "Pro Hunt Afrika" zu einigem Wohlstand gebracht. Er bot wohlhabenden Jägern aus aller Welt ein besonders makabereres Vergnügen an: die Jagd auf spektakuläre Tiere.

Ein Pavian-Abschuss gab es bereits für umgerechnet 240 Euro, ein erlegtes Zebra kostete fast 1000 Euro. Löwen und Elefanten bot Naude nur auf Anfrage an.

In Südafrika ist das kein ungewöhnliches Geschäftsmodell. Auch andere Anbieter preisen ähnliche Jagd-Safaris an.

Doch die begehrten Abschuss-Lizenzen werden von der Regierung zugeteilt, die Konkurrenz unter Jägern ist groß. Denn die Nachfrage soll das Angebot bei Weitem übertreffen.

Und auch bei Tierschützern genoss Naude nicht den besten Ruf. Denn um derartige Abschuss-Lizenzen zu umgehen, soll der 55-Jährige gezielt Giraffen gezüchtet und verkauft haben, nur damit seine Kunden dann Jagd auf die Tiere machen konnten.

Auch mehrere Wochen nach dem Mord am Großwildjäger sind die Täter noch auf freien Fuß.

Titelfoto: Montage: Facebook/Riaan Naude

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