Schweineleber hält Mann mehrere Wochen am Leben
Von Franca Krull
Anhui - Chinesische Ärzte setzten weltweit erstmals eine Schweineleber in einen lebenden Menschen ein. Der 71-jährige Patient lebte nach dem Eingriff 171 Tage mit dem neuen Organ weiter.

Ein Mann in China erhielt zur Unterstützung seiner schwer geschädigten Leber ein Ersatzorgan aus einem gentechnisch veränderten Schwein.
Wie das beteiligte Ärzteteam im "Journal of Hepatology" berichtete, musste die transplantierte Leber jedoch aufgrund von Komplikationen wieder entfernt werden.
In den ersten Wochen nach dem Eingriff verlief die Behandlung zunächst vielversprechend. Das eingesetzte Organ des Tieres arbeitete ordnungsgemäß.
Ab dem 31. Tag traten jedoch Probleme an den Blutgefäßen auf. Sieben Tage später wurde die Leber schließlich wieder entfernt. Daraufhin verbesserte sich der Gesundheitszustand des Patienten.
Mediziner und Forscher: Tierische Organe gelten als vielversprechenden Ansatz

"Leider trat am 135. Tag nach der Operation eine plötzliche Blutung im oberen Magen-Darm-Trakt auf", erklärten die zuständigen Ärzte. Diese Blutungen führten schließlich am 171. Tag nach der Operation zum Tod des 71-Jährigen.
Trotz des tragischen Ausgangs bewerten Mediziner dieses Ergebnis als ermutigend. Der Versuch zeige, dass eine gentechnisch veränderte Schweineleber über mehrere Wochen hinweg im menschlichen Körper funktionsfähig bleiben könne, erklärte Studienleiter Beicheng Sun von der "Anhui Medical University".
Das Experiment verdeutliche trotz des Verstorbenen das große Potenzial von tierischen Organen im menschlichen Körper.
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