Kathmandu (Nepal) - Zum neunten Mal bestieg Mingma Tenzi (45) den Mount Everest - doch anstatt die schöne Aussicht zu genießen, stellt er entsetzt fest, wie verdreckt die Camps auf dem berühmten Berg im Himalaya-Gebirge sind.

Auf Instagram macht der erfahrene Bergsteiger und Sherpa seinem Ärger in einem Video Luft und appelliert gleichzeitig auch an die Regierung. Zelte, Sauerstoffflaschen, Stahlschüssel, Klopapier und Damenbinden - der komplette Boden des Camps ist von Müll bedeckt.

"Das schmutzigste Camp, das ich je gesehen habe", schimpft Tenzi im Text unter dem Video. "Ich bin jedes Mal so traurig, weil ich schon oft gesehen habe, wie Expeditionsgruppen und Unternehmen ihre Firmenlogos abschneiden und alle Zelte zurücklassen."

Mit 8849 Metern ist der Mount Everest der höchste Berg weltweit. Aufgrund seiner Besonderheit gilt er (eigentlich) als Naturschutzgebiet und sollte auch dementsprechend behandelt werden. Doch diesen Bildern nach zu urteilen, liegt vielen Bergsteigern nichts an der Natur, die sie vorgeben genießen zu wollen.

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Aktionen wie "Clean Mountain" laufen bereits seit mehren Jahren, doch "obwohl die Kampagne gute Arbeit geleistet hat, um den Berg zu säubern, lassen Firmen ihren Müll immer wieder auf dem Berg zurück", erklärt Tenzi. So sei es schwer, wirklichen Fortschritt zu erzielen. Und das obwohl Tenzi und sein Team bereits über 200 Kilo Müll entfernt haben!

Tenzi forderte die Regierung auf, endlich Maßnahmen zu ergreifen. Eine Initiative gibt es bereits...

Jeder Bergsteiger verbringt Wochen auf dem Berg, um sich in einer Reihe an Camps an die Höhe und die Druckunterschiede zu gewöhnen. Dabei produziert jeder Bergsteiger durchschnittlich acht Kilo Abfall, wovon der Großteil auf dem Berg liegenbleibt.

Der Klimawandel lässt Schnee und Eis schmelzen und legt noch mehr Müll frei, der jahrzehntelang verdeckt war. All diese Abfälle zerstören die natürliche Umwelt und stellen ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko für jeden dar, der im Einzugsgebiet des Everest lebt.

Im Jahr 2014 startete die nepalesische Regierung eine Initiative, um der Vermüllung des Mount Everest entgegenzuwirken, wie National Geographic berichtete. Wer den Berg besucht, muss 4000 Dollar (circa 3700 Euro) bezahlen. Kommt man dann aber mit acht Kilo Müll zurück, wird einem das Geld erstattet.

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Doch Tenzi fordert mehr: "Ich möchte die Regierung auffordern, die Unternehmen zu bestrafen, die ihren Müll in den Bergen hinterlassen. Das ist ein riesiges Problem, dem wir alle gegenüberstehen."

Für das Volk der Sherpa ist der Berg ein heiliger Ort, der Würde und Respekt verdient. Sie bezeichnen ihn auch als "Göttin, Mutter der Welt" und wollen sich weiterhin dafür einsetzen, dem höchsten Gipfel der Welt wieder zu seinem früheren Glanz zu verhelfen.