Eistaucher bricht Weltrekord, dann spuckt er Blut

St. Moritz (Schweiz) - Eiskalt! Ausnahme-Taucher David Vencl aus Tschechien holt sich den nächsten Weltrekord. Diesmal tauchte der 40-Jährige in die eisigen Tiefen des Silsersees. 52,1 Meter standen am Ende zu Buche.

David Vencl (40) aus Tschechien hat sich den Rekord im Eistauchen geholt. Für den Kältespezialisten ist es der zweite Weltrekord. (Archivbild 2021)
David Vencl (40) aus Tschechien hat sich den Rekord im Eistauchen geholt. Für den Kältespezialisten ist es der zweite Weltrekord. (Archivbild 2021)  © MICHAL CIZEK / AFP

Ohne Neoprenanzug, ohne Atemgerät, dafür aber bei Temperaturen nahe dem Nullpunkt - eine Minute und 54 Sekunden dauerte Vencls Tauchgang am Dienstag. Schauplatz der waghalsigen Aktion war der Silsersee bei St. Moritz in der Schweiz.

Vencl holte tief Luft, sprang in ein kreisrundes Loch, das in die gefrorene Wasseroberfläche geschnitten war, und tauchte entlang einer Orientierungsleine in die Tiefe. Bei 52,1 Meter unter der Wasseroberfläche sammelte der Tauchlehrer eine Plakette auf, die als Beweis für die Rekordtiefe am Seil hing, und schwamm wieder nach oben.

Schockmoment nach dem Auftauchen: Vencl spuckte Blut - eine häufige Begleiterscheinung bei extremen Tauchgängen ohne Atemgerät.

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Der frischgebackene Weltrekordhalter im Eistauchen setzte sich zunächst hin und musste sich nach der Kraftanstrengung erholen. Dann Entwarnung: Dem Profi-Taucher geht es gut - ein Medizincheck später am Tag brachte die endgültige Gewissheit.

"An der Oberfläche war die Wassertemperatur ein Grad, darunter waren es vier über null, aber um ehrlich zu sein, ich habe die 'Erwärmung' unten nicht wirklich bemerkt", erklärte der überglückliche Rekordhalter später auf seinem Blog.

David Vencl holt den Rekord im Eistauchen

Der Weltrekordhalter beim Training in einem gefrorenen See nahe der tschechischen Stadt Teplice.
Der Weltrekordhalter beim Training in einem gefrorenen See nahe der tschechischen Stadt Teplice.  © MICHAL CIZEK / AFP

Es lief nicht alles glatt beim Weltrekord-Tauchgang

Temperaturen um den Gefrierpunkt interessieren den 40-Jährigen nicht die Bohne.
Temperaturen um den Gefrierpunkt interessieren den 40-Jährigen nicht die Bohne.  © MICHAL CIZEK / AFP

Nach dem Rekord-Tauchgang feierte der Tscheche noch auf dem Eis seinen Triumph, köpfte eine Flasche Champagner und gönnte sich einen kräftigen Schluck.

"Er hat es schon genossen, aber er gibt zu, dass er etwas nervöser war als sonst und Probleme mit dem Atmen hatte", erklärte Vencls Promoter Pavel Kalouš gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.

Sein Schützling sei mit einer Minute und 54 Sekunden etwas langsamer gewesen als erwartet, führte Kalouš aus und ergänzte: "Es ist nichts Schwieriges für ihn, in kaltem Wasser zu sein. Sauerstoffmangel ist für ihn etwas Normales. Aber das war etwas ganz anderes, weil es wirklich schwierig ist, mit dem Druck in den Ohren in kaltem Wasser zu arbeiten."

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Für David Vencl ist es nicht der erste Tauchrekord. 2021 verblüffte der Kältespezialist und Tauchlehrer die Welt mit einem spektakulären Tauchgang unter einem gefrorenen See in seiner Heimat Tschechien - 80,99 Meter standen damals zu Buche.

Titelfoto: Montage: MICHAL CIZEK / AFP

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