Inmitten der Krise: Französische Politikerin posiert für den Playboy

Paris - Alle dachten zunächst, es handele sich um einen deftigen Aprilscherz. Doch es ist bittere Realität: Die französische Politikerin Marlène Schiappa (40) ließ sich für den Playboy ablichten - mitten in Frankreichs Krise um die Rentenreform.

Die beigeordnete Ministerin Marlène Schiappa (40) wird demnächst im Playboy zu sehen sein.
Die beigeordnete Ministerin Marlène Schiappa (40) wird demnächst im Playboy zu sehen sein.  © IMAGO/Agencia EFE/Sáshenka Gutiérrez

In der kommenden Playboy-Ausgabe ziert die 40-Jährige im weißen Kleid mit tiefem Ausschnitt das Cover des beliebten Männermagazins. Auch wenn es keine direkten Nacktbilder sind, so sorgte das Playboy-Shooting und Interview über Frauenrechte von Schiappa nicht nur in Frankreich für heftige Diskussionen.

Vor allem auch deshalb, weil die Politikerin von 2017 bis 2020 Staatssekretärin für die Gleichheit zwischen Frauen und Männern war!

Sie sorgte dafür, dass sexistische Beleidigungen bestraft werden. Zudem verfasste Schiappa mehrere Bücher über Gleichberechtigung. Seit vergangenem Sommer ist sie beigeordnete Ministerin für Staatsbürgerschaft.

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Heftige Kritik löste nicht nur das Playboy-Shooting im Einzelnen aus, sondern die Tatsache, dass es ausgerechnet inmitten Frankreichs sozialer Krise infolge der umstrittenen Rentenreform kommt.

Wie BMFTV berichtet, soll deshalb am Samstag die französische Premierministerin Élisabeth Borne (61) mit der beigeordneten Ministerin telefoniert und sie zurechtgewiesen haben. Das Interview sei demnach "nicht angemessen" gewesen und vor allem "erst recht nicht in dieser Periode", damit spielt Borne auf die Proteste wegen der Rentenreform an.

Auch Politiker aus den eigenen Reihen zeigten sich weniger begeistert von Schiappas Präsenz im Playboy: "Es ist bedauerlich. Wir dachten, es sei ein verfrühter Aprilscherz", sollen einige gegenüber BMFTV geäußert haben.

Titelfoto: IMAGO/Agencia EFE/Sáshenka Gutiérrez

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