BBC-Moderator soll Jugendlichem fast 50.000 Euro für intime Fotos gezahlt haben

London (Großbritannien) - Einem bisher unbekannten BBC-Moderator wird vorgeworfen, einem Teenager für explizite Bilder 35.000 Pfund (knapp 49.500 Euro) gezahlt zu haben. Die Mutter des Betroffenen wirft der BBC außerdem vor, erst nach öffentlichem Druck auf diese Vorwürfe zu reagieren trotz einer Beschwerde, die sie im Mai dieses Jahres bei ihnen einreichte.

Einem BBC-Moderator wird vorgeworfen, einem Jugendlichen über drei Jahre hinweg 35.000 Pfund (knapp 49.500 Euro) für explizite Fotos gezahlt zu haben.
Einem BBC-Moderator wird vorgeworfen, einem Jugendlichen über drei Jahre hinweg 35.000 Pfund (knapp 49.500 Euro) für explizite Fotos gezahlt zu haben.  © macfromlondon/123RF

Wie The Sun berichtete, soll ein prominenter Moderator des öffentlich-rechtlichen Senders BBC in Großbritannien über drei Jahre hinweg sexuell explizite Bilder von einem Teenager eingefordert haben.

Angefangen hätte es 2020 mit "obszönen" Chat-Nachrichten, als der Betroffene 17 Jahre alt war.

Über die nächsten drei Jahre soll der prominente Moderator insgesamt 35.000 Pfund (knapp 49.500 Euro) für explizite Bilder des Opfers gezahlt haben.

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Laut der Mutter des Jugendlichen hätte dieser die Zahlungen genutzt, um seine Crack-Sucht zu befriedigen.

Deswegen hätte sie die BBC gebeten, die Zahlungen an ihr Kind seitens des Moderators zu unterbinden, damit ihr Kind nicht "tot enden" würde.

Der beschuldigte Moderator wurde nicht beim Namen genannt und sei laut der BBC am gestrigen Sonntag suspendiert worden.

Angaben der britischen Rundfunkanstalt nach seien erste Anschuldigungen von der Familie des Betroffenen am 19. Mai an sie herangetragen worden.

Am 6. Juli, einen Tag vor dem "The Sun"-Artikel, sollen Anschuldigungen "anderer Art" bei ihnen gemeldet worden sein, gab der Generaldirektor Tim Davie (56) an.

Familie wirft BBC vor, nur wegen öffentlichem Druck gehandelt zu haben

Generaldirektor Tim Davie (56) gab an, dass nach der Beschwerde des 19. Mai am 6. Juli Anschuldigungen "anderer Art" an die BBC herangetragen wurde.
Generaldirektor Tim Davie (56) gab an, dass nach der Beschwerde des 19. Mai am 6. Juli Anschuldigungen "anderer Art" an die BBC herangetragen wurde.  © Peter Byrne/PA Wire/dpa

Die Familie erklärte, dass trotz ihrer Meldungen "niemand von der BBC sie nach der ersten Beschwerde für ein ordentliches Interview angerufen hätte".

Außerdem teilte sie der Sun on Sunday mit, dass sie mit dem Statement des Rundfunkhauses zu der Suspendierung des Moderators unzufrieden sei.

Darin erklärte die BBC, dass sie so schnell wie möglich daran arbeite, "die Fakten zu ermitteln, um angemessene nächste Schritte einzuleiten".

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"Die BBC wurde erstmals im Mai auf eine Beschwerde aufmerksam", hieß es. "Am Donnerstag wurden uns neue Anschuldigungen anderer Art zugetragen, und zusätzlich zu unseren eigenen Ermittlungen haben wir gemäß unseren Protokollen auch mit externen Behörden Kontakt aufgenommen."

Einige andere haben seitdem Bedenken über das BBC-Beschwerdeverfahren geäußert.

Sir Craig Oliver (54), ehemaliger leitender Redakteur bei BBC News und Downing-Street-Direktor für Politik und Kommunikation, meinte, dass die BBC im Zeitalter von Social Media eventuell ein neues Vorgehen bei Anschuldigungen bräuchte, anstatt wie üblich "mit einem Übermaß an Vorsicht" vorzugehen.

Inzwischen hat sich der vermeintlich betroffene Jugendliche mittels eines Anwaltes zu Wort gemeldet, berichtete die BBC Montagabend. Der Anwalt nannte die Vorwürfe "Blödsinn" und teilte der BBC mit, dass "nichts Unangemessenes oder Unrechtmäßiges" sich zwischen seinem Mandanten und dem unbekannten Moderator zugetragen hätte. Sein Mandant hätte zudem dies The Sun schon am vergangen Freitag mitgeteilt.

Erstmeldung 10. Juli, 10.12 Uhr, zuletzt aktualisiert 11. Juli, 17.29 Uhr.

Titelfoto: macfromlondon/123RF

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