Zwei Todesopfer bei Angriff auf Synagoge in Manchester: Verdächtige festgenommen

Von Christoph Meyer

Manchester - Bei einem Angriff an einer Synagoge in Manchester (England) sind zwei Menschen ums Leben gekommen, drei weitere sind in einem kritischen Zustand. Wie die Polizei in der englischen Stadt mitteilte, fuhr Augenzeugenberichten zufolge ein Auto zunächst in eine Gruppe von Menschen, ein Mann wurde zudem durch ein Messer verletzt.

Das Bombeneinsatzkommando geht nun vom Ernstfall aus: Ein Entschärfungs-Roboter ist in diesem Moment im Einsatz.
Das Bombeneinsatzkommando geht nun vom Ernstfall aus: Ein Entschärfungs-Roboter ist in diesem Moment im Einsatz.  © Peter Byrne/PA Wire/dpa

Ersten Erkenntnissen von BBC zufolge forderte der schreckliche Anschlag auf eine Synagoge in Manchester zwei Todesopfer. Einer von ihnen soll ein Wachmann der Synagoge gewesen sein. Drei weitere Menschen kämpfen derzeit mit schweren Verletzungen in Krankenhäusern um ihr Leben.

In einer Mitteilung der Polizei teilte diese mit, dass der mutmaßliche Angreifer durch mehrere Schüsse gestoppt werden konnte. Ob er dadurch getötet, oder lediglich schwer verletzt wurde, konnte noch nicht geklärt werden. Auf Videos, die die Eröffnung des Schusswechsels zeigen, hört man einen Polizisten rufen: "Geht weg! Er hat eine Bombe! Geht zurück!" Nach dem Eintreffen des Bombenentschärfungskommandos schallte eine laute Explosion durch die Straßen von Manchester. Der gefährliche Sprengstoff, den der Angreifer bei sich trug, konnte kontrolliert unschädlich gemacht werden.

Andy Burnham, Bürgermeister der Metropolregion Manchester, sagte gegenüber BBC, es handle sich um einen ernsten Vorfall.Die unmittelbare Gefahr scheine aber gebannt zu sein, nachdem die Polizei sehr schnell reagiert habe.

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Augenberichten zufolge, wurden zwei Männer in Handschellen von den Beamten abgeführt. Näheres zur Identität der beiden wurde von der Polizei noch nicht bekannt gegeben.

Nach einiger Zeit in Angst konnten die Menschen aus der Synagoge evakuiert und in Sicherheit gebracht werden.
Nach einiger Zeit in Angst konnten die Menschen aus der Synagoge evakuiert und in Sicherheit gebracht werden.  © Peter Byrne/PA Wire/dpa

Der mutmaßliche Täter wurde Minuten vor dem Anschlag abgelichtet

Der britische Premierminister Keir Starmer (63) ist frühzeitig von einem Termin aus Dänemark aufgebrochen und hat versichert, dass die Sicherheitsmaßnahmen vor Synagogen im ganzen Land verschärft werden.
Der britische Premierminister Keir Starmer (63) ist frühzeitig von einem Termin aus Dänemark aufgebrochen und hat versichert, dass die Sicherheitsmaßnahmen vor Synagogen im ganzen Land verschärft werden.  © Suzanne Plunkett/PA Wire/dpa

Mordanschlag fand am höchsten jüdischen Feiertag statt

Drei Menschen befinden sich ersten Berichten zufolge in einem "kritischen Zustand" nachdem sie Opfer eines Anschlags vor einer Synagoge wurden.
Drei Menschen befinden sich ersten Berichten zufolge in einem "kritischen Zustand" nachdem sie Opfer eines Anschlags vor einer Synagoge wurden.  © Peter Byrne/PA Wire/dpa

Kurz nach 9.30 Uhr soll ein Mann vor dem jüdischen Gebetshaus auf der Middleton Road mit seinem Auto mehrere Menschen angefahren haben.

Anschließend soll er ausgestiegen und mit einer Machete auf weitere Anwesende losgegangen sein.

Mehrere Gläubige wurden zu ihrer eigenen Sicherheit in der Synagoge eingeschlossen. Mittlerweile konnte die Polizei sie jedoch evakuieren und in Sicherheit bringen. Die Synagoge befindet sich im Norden von Manchester. Diese Gegend ist die Heimat einer der größten jüdischen Gemeinschaften des Landes.

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Der Vorfall ereignete sich am höchsten jüdischen Feiertag, Jom Kippur.

Erstmeldung vom 2. Oktober um 12.06 Uhr; Update um 15.12 Uhr.

Titelfoto: Peter Byrne/PA Wire/dpa

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