Polizei und Feuerwehr mit Feuerwerkskörpern, Benzinbomben und Molotow-Cocktails angegriffen!
Edinburgh - Während der jährlichen "Bonfire Night" (Lagerfeuer-Nacht) gingen hunderte Unruhestifter in schottischen Städten mit Feuerwerkskörpern, Benzinbomben und Molotowcocktails auf Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst los.

Wie die Nachrichtenseite BBC berichtet, sei der nationale Feuerwehr- und Rettungsdienst (SFRS) am 5. November zwischen 15.30Uhr und 23.30Uhr insgesamt zu 356 Bränden im Osten Schottlands ausgerückt. Die meisten schweren Zwischenfälle hätten sich in der Hauptstadt Edinburgh ereignet.
Mehrere Videos auf TikTok und Twitter zeigen die chaotischen Szenen der vergangenen Nacht. So wurde die schottische Hauptstadt zu einem Zentrum der Gewalt, als etwa 100 Jugendliche Feuerwerkskörper auf Bürger und Fahrzeuge warfen.
In einem anderen Stadtteil blockierte eine Motorradgang eine Straße mit Feuerwerkskörpern und schleuderte eine Benzinbombe auf ein Polizeiauto. Ein Beamter wurde in der Gegend verletzt, nachdem ein Ziegelstein die Scheibe eines Polizeifahrzeugs zertrümmert hatte.
Zwei weitere Beamte mussten anderorts wegen einer schweren Kopfverletzung und Glassplittern im Auge im Krankenhaus behandelt werden.
Abend der Lagerfeuer-Nacht sei wie "Überleben von The Purge"
Randalierer feuern auf Wohnhäuser: "Wie in einem Kriegsgebiet"

Eine TikTok-Aufnahme zeigt unter anderem, wie Schlägertrupps im Hyde Park der Stadt Leeds mit Sprengstoff auf Beamte schossen. Während einige Beamte sich zurückzogen, feuerten die Randalierer auch auf die umliegenden Wohnhäuser und Mülltonnen.
Eine Frau schrieb auf Twitter, es sei Samstagabend "wie in einem Kriegsgebiet in Leeds" gewesen und "die Luft war dick mit Rauch".
Die Studentin Sally-Anne Brayshaw (19) sagte der Daily Mail: "Ich wohne in einem der Häuser. Meine Mitbewohnerin und ich haben durch mein Fenster zugeschaut. Einige der Feuerwerkskörper trafen uns fast direkt ins Gesicht. Wenn das Fenster nicht im Weg gewesen wäre oder offen gestanden hätte, hätten wir uns höllisch verbrüht."
Ein weiterer Anwohner ließ seinem Unmut auf Twitter mit den Worten "Eine Kurzgeschichte, die zeigt, wie es ist, in Leeds in der Bonfire Night zu leben. Feuerwerkskörper brauchen strengerer Vorschriften. In dieser Gegend leben vor allem Studenten, aber auch Familien mit kleinen Kindern. Das ist nicht in Ordnung."
Gewaltvolle Attacken werden stark verurteilt: "verabscheuungswürdig und rücksichtslose"

Der Vorsitzende des Stadtrats von Edinburgh, Cammy Day, bezeichnete die Ausschreitungen gegenüber BBC als "abscheulich und widerwärtig ". Er sei sich außerdem sicher, dass "nur eine Minderheit" für das aus seiner Sicht "unentschuldbare Verhalten verantwortlich ist" und "dass sie die volle Härte des Gesetzes zu spüren bekommen werden".
Außerdem stellte Day klar: "Es ist ein großes Glück, dass niemand ernsthaft verletzt wurde - Angriffe auf die Rettungsdienste sind verabscheuungswürdig und rücksichtsloses Verhalten wie dieses gefährdet Leben.
Herr Maris, Commander der schottischen Polizei, sagte gegenüber der Daily Mail: "Dieses Verhalten ist völlig inakzeptabel und wird nicht toleriert. Ich möchte unmissverständlich klarstellen, dass zu all diesen Vorfällen umfangreiche Nachforschungen angestellt werden, wobei alle uns zur Verfügung stehenden Mittel genutzt werden, um die Verantwortlichen zu ermitteln und vor Gericht zu stellen."
Die Bonfire Night wird auch Guy Fawkes Night genannt und geht auf die Vereitelung eines Attentats durch Guy Fawkes und andere Täter auf den englischen König James I. im 17. Jahrhundert zurück. Die Tradition entstand als Feier mit zahlreichen Lagerfeuern.
Titelfoto: Bildmontage: Screenshot/TikTok/eleanorwylde, Screenshot/TikTok/azzheff