"Ich bin raus, mein Gott!": Alle TV-Geiseln konnten befreit werden

Guayaquil (Ecuador) - Alle Geiseln, die am Dienstag in Ecuador während einer Live-Sendung im Fernsehen von Terroristen gefangen genommen wurden, konnten befreit werden.

Ecuadorianischen Sicherheitskräfte konnten alle Geiseln befreien. Zwei der Befreiten wurden bei der Aktion verletzt.
Ecuadorianischen Sicherheitskräfte konnten alle Geiseln befreien. Zwei der Befreiten wurden bei der Aktion verletzt.  © STRINGER / AFP

Nachdem am Dienstag gegen 14 Uhr 13 bewaffnete und vermummte Personen das News-Studio des Senders TC Televisión stürmten und mehrere Geiseln nahmen, konnten ecuadorianische Sicherheitskräfte alle Geiseln noch am Nachmittag befreien, berichtete La Cuarta.

Die Geiseln durchlebten zwei Stunden der Angst und wurden von den Kriminellen vor laufender Kamera gezwungen, die Polizei zum Gehen aufzufordern.

In einem auf X (ehemals Twitter) geteilten Clip ist zu sehen, wie komplett verängstigt die Geiseln die Polizei darum anflehen, nicht anzugreifen, während eine Waffe auf sie gerichtet ist.

Aber die ecuadorianischen Sicherheitskräfte fanden unter Einbindung des Militärs einen Weg, alle Geiseln aus der Gewalt der Banditen zu befreien. Dabei kam es zu einem Schusswechsel mit den Entführern, worauf zwei der Geiseln verletzt wurden.

Die Beamten konnten alle Geiselnehmer festnehmen. Von ihnen wurde niemand verletzt.

Sogar Scharfschützen waren bei der Befreiungsaktion beteiligt. Zwei Geiseln wurden durch einen Schusswechsel mit den Kriminellen verletzt.
Sogar Scharfschützen waren bei der Befreiungsaktion beteiligt. Zwei Geiseln wurden durch einen Schusswechsel mit den Kriminellen verletzt.  © MARCOS PIN / AFP

Außerhalb des Fernsehstudios spielen sich dramatische Szenen ab

Außerhalb des Fernsehstudios kam es zu herzzerreißenden Szenen. Die befreiten Geiseln umarmten ihre Angehörigen, einer rief fassungslos "Ich bin raus! Ich bin raus, mein Gott!" und manche fingen an zu beten.

Ecuador, das als wichtiger Transitpunkt im Kokainschmuggel gilt, hat mit extremer Bandengewalt zu kämpfen, die mit dem ausufernden Drogenhandel im Zusammenhang steht. Hinter dem Angriff auf das Fernsehstudio steht mutmaßlich ebenfalls eine Drogenbande.

Die ausufernde Gewalt war der Tagesschau zufolge für China bereits Anlass, seine Generalkonsulate bis auf Weiteres zu schließen. Auch der US-amerikanische Top-Diplomat Brian A. Nichols (52) äußerte sich auf X (ehemals Twitter) besorgt und kündigte an, dass die USA auf der Seite des ecuadorianischen Volkes stehe und bereit sei, Hilfe zu leisten.

El Universo berichtete, dass sogar die lateinamerikanischen Länder Argentinien, Bolivien und Kolumbien Hilfe anbieten. Die letzten beiden haben selbst große Probleme mit Drogenkartellen und Bandenkriminalität.

Titelfoto: Bildmontage: STRINGER / AFP, Marcos PIN / AFP, Screenshot/X/AlertaMundoNews, Screenshot/X/cholucon

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