In dieser Stadt kann man vor lauter Smog fast nichts mehr sehen
Neu-Delhi (Indien) - In Indiens Hauptstadt ist die Luftverschmutzung 16-mal höher als von der WHO empfohlen. In den kommenden Tagen könnte sich die Luftqualität noch weiter verschlechtern.

Wie die New York Times berichtet, ist Neu-Delhi in eine dicke, giftige Smogdecke eingehüllt. In Teilen der Metropole lag die PM2,5-Feinstaubbelastung bei 248 Mikrogramm pro Kubikmeter.
Die Hauptstadt mit ihrer weitläufigen Metropolregion ist Heimat von mehr als 30 Millionen Menschen. Sie zählt regelmäßig zu den am stärksten verschmutzten Hauptstädten der Welt, wobei jeden Winter beißender Smog die Skyline bedeckt.
Im Winter vermischen sich die kühle Luft, der Rauch vom Abbrennen der Felder und die Abgase von Industrie und Verkehr zu einem toxischen und gesundheitsschädlichen Cocktail.
Durch Feuerwerke anlässlich des hinduistischen Festes Diwali, das am Montag seinen Höhepunkt erreichte, hatte sich die Luftqualität zuletzt weiter verschlechtert.
Die Stadtverwaltung kündigte an, diesen Monat erstmals Versuche mit "Wolkenimpfung" aus Flugzeugen durchzuführen. Dabei werden Salz und andere Chemikalien in die Wolken geschossen, um Regen zu erzeugen und so die Luft zu reinigen.
"Wir haben bereits alles, was wir für die Wolkenimpfung benötigen", erklärte Manjinder Singh Sirsa, der Umweltminister von Delhi, gegenüber lokalen Medien.


Experten führen Todesfälle in Indien auf Luftverschmutzung zurück
Experten machen die Luftverschmutzung für unzählige vorzeitige Todesfälle in Neu-Delhi und Umgebung verantwortlich. Im gesamten Land sollen zwischen 2009 und 2019 schätzungsweise 3,8 Millionen Todesfälle auf Smog zurückzuführen sein.
Die staatliche Kommission für Luftqualitätsmanagement erklärte, dass sich die Luftqualität in den kommenden Tagen voraussichtlich weiter verschlechtern werde.
Titelfoto: Manish Swarup/AP/dpa