Mindestens 20 Kinder tot: WHO warnt vor verseuchten Hustensäften
Von Dirk Godder
Neu-Delhi - Die Weltgesundheitsorganisation hat vor drei Erkältungs- und Hustensäften gewarnt, die in Indien mit dem Tod von mehr als 20 Kindern in Verbindung gebracht werden.

Die drei verunreinigten Arzneimittel indischer Hersteller seien unsicher, heißt es in der WHO-Mitteilung. Ihr Gebrauch, insbesondere bei Kindern, könne "zu ernsthaften Verletzungen und zum Tod führen".
Die Arzneimittel-Kontrollbehörde in Indien habe die WHO darüber informiert, keines der betroffenen Mittel sei exportiert worden, hieß es.
Trotzdem rief die UN-Organisation die indischen Aufsichtsbehörden auf, den Markt gezielt auf etwaige unregulierte Lieferketten hin zu beobachten.
Die WHO identifizierte die Mittel als Coldrif, Respifresh TR und ReLife. Ihre Produktion sei inzwischen gestoppt, die Zulassung ausgesetzt worden.
In den Arzneien wurde demnach die gesundheitsgefährdende Chemikalie Diethylenglykol nachgewiesen. Der Stoff fand sich in der Vergangenheit immer wieder in gepanschten Hustensäften und führte zu Vergiftungs- und Todesfällen weltweit.
Indische Medien berichten von mehr als 20 Todesfällen

In Indien wird im Zusammenhang mit den Todesfällen vor allem Coldrif genannt.
Laut der Regierung des Bundesstaats Tamil Nadu, in dem das Mittel hergestellt wurde, enthielt es laut Analysen ein Vielfaches der zugelassenen Menge an Diethylenglykol.
Die Zeitung "India Today" und andere indische Medien berichteten, mindestens 22 Todesfälle seien bisher im Unionsstaat Madhya Pradesh bekanntgeworden. Die meisten Kinder sollen unter fünf Jahre alt gewesen und an plötzlichen Nierenversagen gestorben sein.
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