Indien greift Pakistan an: Konflikt eskaliert - Tote und Verletzte auf beiden Seiten

Neu-Delhi (Indien)/Islamabad (Pakistan) - Indien hat in der Nacht seinen Nachbarn Pakistan angegriffen. Indische Flugzeuge griffen Stellungen in der Unruheregion Kaschmir an. Pakistan will fünf Jets abgeschossen haben. Mindestens 66 Menschen kamen ums Leben. Auch Zivilisten sind unter den Opfern.

Die Sorge vor einem Krieg zwischen den verfeindeten Atommächten wächst.
Die Sorge vor einem Krieg zwischen den verfeindeten Atommächten wächst.  © Shahid Saeed MIRZA / AFP

Mit dem indischen Angriff in der Nacht zu Mittwoch (Ortszeit) eskalieren die jüngsten Spannungen zwischen den beiden Atommächten erheblich. In der Region wächst die Sorge vor einem neuen Krieg zwischen den beiden Ländern.

"Pakistan hat jedes Recht, eine angemessene Antwort auf diese von Indien verhängte Kriegshandlung zu geben, und eine angemessene Antwort wird auch gegeben", sagte der pakistanische Premierminister Shehbaz Sharif (73).

Nach eigenen Angaben wurden fünf indische Jets im eigenen Luftraum abgeschossen: Drei moderne Jets vom Typ Rafale, eine MiG-29 und eine Suchoi Su-30. Eine Bestätigung durch Indien gab es dafür zunächst nicht.

"Orgasmus-Kult" vor Gericht: Opfer berichten von psychischer und sexueller Manipulation
USA "Orgasmus-Kult" vor Gericht: Opfer berichten von psychischer und sexueller Manipulation

Den indischen Angaben zufolge wurden neun Ziele im pakistanischen Teil des Kaschmir angegriffen. Es habe sich um "terroristische Infrastruktur" gehandelt. "Pakistanische militärische Anlagen waren nicht das Ziel." Das Verteidigungsministerium nannte die eigenen Aktionen "zielgerichtet, maßvoll und nicht eskalierend". Indien habe bei der Auswahl der Ziele und der Methode der Ausführung beträchtliche Zurückhaltung geübt, hieß es.

Aus Pakistan wurden Explosionen gemeldet.
Aus Pakistan wurden Explosionen gemeldet.  © Screenshot: X
Pakistanische Soldaten inspizieren ein Gebäude, das durch einen mutmaßlichen indischen Raketenangriff in der Nähe von Muzaffarabad, der Hauptstadt des pakistanisch kontrollierten Kaschmir, beschädigt wurde.
Pakistanische Soldaten inspizieren ein Gebäude, das durch einen mutmaßlichen indischen Raketenangriff in der Nähe von Muzaffarabad, der Hauptstadt des pakistanisch kontrollierten Kaschmir, beschädigt wurde.  © M.D. Mughal/AP/dpa
Indien: Feuerwehrleute arbeiten gegen Rauch an, der aus den Trümmern eines Flugzeugs am Stadtrand von Jammu aufsteigt.
Indien: Feuerwehrleute arbeiten gegen Rauch an, der aus den Trümmern eines Flugzeugs am Stadtrand von Jammu aufsteigt.  © Channi Anand/AP/dpa

Auch Indien beklagt Opfer und droht

Indische Paramilitärs haben einen Checkpoint errichtet.
Indische Paramilitärs haben einen Checkpoint errichtet.  © Dar Yasin/AP/dpa

Pakistanische Geheimdienstkreise und Pakistans Armee hatten zuvor berichtet, die Städte Kotli und Muzaffarabad im pakistanischen Teil der Himalaya-Region Kaschmir sowie in der Stadt Bahawalpur in der Provinz Punjab seien Ziel der Angriffe gewesen. In Bahawalpur sei eine Moschee getroffen worden.

Auch Indien beklagte Opfer: Durch pakistanischen Beschuss seien im indisch kontrollierten Teil von Kaschmir mindestens drei Zivilisten ums Leben gekommen, teilte die Armee Medienberichten zufolge mit. Die pakistanische Armee habe über die Kontrolllinie hinweg willkürlich geschossen.

Pakistan schloss nach den Angriffen aus Indien seinen Luftraum für 48 Stunden. Das teilte ein Sprecher der zivilen Luftfahrtbehörde der Deutschen Presse-Agentur auf Nachfrage mit. Der Flugbetrieb der Flughäfen Islamabad und Lahore sei zudem bis auf Weiteres eingestellt.

Parkplatz-Killer tötet seine Ex und ist Tage auf der Flucht: Verdächtiger gefasst!
Österreich Parkplatz-Killer tötet seine Ex und ist Tage auf der Flucht: Verdächtiger gefasst!

UN-Generalsekretär António Guterres zeigte sich nach den Angriffen "sehr besorgt"."Die Welt kann sich eine militärische Konfrontation zwischen Indien und Pakistan nicht leisten", ließ der 76-Jährige über sein Büro verlautbaren.

Auslöser für den jüngsten Konflikt der verfeindeten Atommächte ist der verheerende Anschlag vom 25. April, bei dem Terroristen 26 Menschen nahe der Kaschmir-Stadt Pahalgam ermordet haben. Die meisten von ihnen indische Touristen. Die indische Regierung beschuldigt Pakistan, die Terrororganisation "The Resistance Front" zu unterstützen.

Erstmeldung um 8.04 Uhr, fortlaufend aktualisiert.

Titelfoto: Montage: Shahid Saeed MIRZA / AFP, Screenshot: X

Mehr zum Thema Indien: