Gefährlicher Protest in Eiseskälte: Hungerstreik vor iranischem Konsulat

Frankfurt am Main - Hungerstreik gegen die iranische Regierung: Bei Minusgraden kampieren derzeit sieben Exil-Iranerinnen und Exil-Iraner vor dem iranischen Generalkonsulat in Frankfurt am Main.

Hossein Zandi (l.) sitzt in einem Zelt gegenüber des Iranischen Konsulats in Frankfurt am Main. Der Kurde beteiligt sich seit elf Tagen gemeinsam mit anderen Männern an einem Hungerstreik gegen das Regime im Iran.
Hossein Zandi (l.) sitzt in einem Zelt gegenüber des Iranischen Konsulats in Frankfurt am Main. Der Kurde beteiligt sich seit elf Tagen gemeinsam mit anderen Männern an einem Hungerstreik gegen das Regime im Iran.  © dpa/Boris Roessler

Die Bundesregierung müsse die Proteste im Iran offiziell als Revolution anerkennen, forderte einer von ihnen, Ehsan Sarmasti, am Donnerstag. Der Iraner steht in einem Zelt gegenüber des Konsulats - für ihn ist es der insgesamt elfte Tag im Hungerstreik.

"Es ist sehr kalt und durch den Hungerstreik fehlt uns ein wenig die Energie, um gegen die Kälte anzukämpfen", sagte Sarmasti. Körperlich hinterlasse der Streik bereits seine Spuren.

Er sei bereits an Protesten in Karlsruhe beteiligt gewesen und unterstütze nun die Bewegung in Frankfurt. "Aber im Vergleich zu dem, was im Iran passiert, macht es uns nichts aus. Wir machen weiter!"

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Einige der Männer harrten demnach schon seit 14 Tagen in ihren Zelten vor dem Konsulat aus, teils sogar länger. Dabei ernähren sie sich ausschließlich von Wasser und heißem Tee. Medizinische Versorgung bekämen sie unter anderem von einem Krankenpfleger, der sie täglich besuche.

Die iranischen Aktivistinnen und Aktivisten fordern die Bundesregierung auf, regierungsnahe Einrichtungen des Irans in Deutschland zu schließen. Außerdem solle die Sittenpolizei im Iran als terroristische Vereinigung eingestuft werden.

Hungerstreik vor iranischem Konsulat in Frankfurt am Main dauert für manche schon über 14 Tage an

Seit dem 23. November stehen die Aktivistinnen und Aktivisten vor dem Generalkonsulat in Frankfurt. Ans Aufhören denken sie nicht. "Wir machen so lange weiter, bis das Konsulat geschlossen wird", sagte Sarmasti.

"Solange der Sturz des iranischen Regimes nicht erfolgt ist, werden wir protestieren. Wir kämpfen für unsere Freiheit."

Titelfoto: dpa/Boris Roessler

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