Mutter und Tochter tot in Stadtpark aufgefunden: War es Doppelmord?

Von Christoph Sator

Rom (Italien) - Der Fund zweier Leichen mitten in einem der schönsten Parks von Rom gibt der italienischen Polizei weiterhin Rätsel auf.

Die Polizei ermittelt im Stadtpark Villa Doria Pamphili in Rom.
Die Polizei ermittelt im Stadtpark Villa Doria Pamphili in Rom.  © Christoph Sator/dpa

Die Leichen der etwa 40 Jahre alten Frau und des Säuglings wurden am Montag zur Obduktion in die Gerichtsmedizin gebracht. Vermutet wird, dass es sich dabei um Mutter und Tochter handelt.

Aus Ermittlerkreisen verlautete, dass das wenige Monate alte Kind wahrscheinlich erwürgt wurde, wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtete.

Der Fall macht in Italien - und vor allem in Rom - große Schlagzeilen. Die beiden Leichen waren am Samstag im viel besuchten Stadtpark Villa Doria Pamphili entdeckt worden, während dort viele Pfingst-Ausflügler unterwegs waren.

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Die Hintergründe liegen noch völlig im Dunkeln. Aufschluss erhoffen sich die Ermittler von DNA-Tests. Inzwischen sind sie sich aber nahezu sicher, dass es sich um ein Verbrechen handelt - möglicherweise um einen Doppelmord.

Das tote Baby wurde von zwei Frauen entdeckt, die in dem großen Park in der Nähe des Vatikans Volleyball gespielt hatten. Das Kind lag mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden. Bei der Polizei gaben die beiden zu Protokoll, dass sie anfangs vermutet hätten, dass es sich um eine Puppe handele.

Dann stellte sich jedoch schnell heraus, dass es die Leiche eines vermutlich zwischen fünf und zehn Monate alten Mädchens war. Der Körper wies Verletzungen auf. In der Nähe wurden auch ein Kissen und Windeln gefunden.

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Der beliebte Park Villa Pamphili befindet sich im Stadtteil Monteverde.
Der beliebte Park Villa Pamphili befindet sich im Stadtteil Monteverde.  © Christoph Sator/dpa

Als die Ermittler die Umgebung auf Spuren absuchten, wurde auf der anderen Seite des Weges unter Oleander-Büschen die Leiche der etwa 40 Jahre alten Frau entdeckt. Die Tote lag in einem schwarzen Müllsack. Sie hatte keine Ausweispapiere bei sich.

Wegen der bereits fortgeschrittenen Verwesung gestaltet sich die Identifizierung schwierig. Nach italienischen Medienberichten gibt es Hinweise darauf, dass die Frau und das Kind aus Osteuropa kommen. Auch über eine Verbindung ins Drogenmilieu wird spekuliert.

Die Ermittler überprüfen nun die Aufnahmen verschiedener Überwachungskameras, die sich in dem Park befinden. Die Anlage ist nachts gesperrt - woran sich aber viele Menschen nicht halten.

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Zudem laufen Anfragen bei den Krankenhäusern der Umgebung, ob es in den vergangenen Wochen Auffälligkeiten gab. Auch wird nach einem Mann gesucht, der von Zeugen beobachtet wurde, wie er etwas auf dem Arm in den Park trug.

Mit einer Fläche von etwa 1,8 Quadratkilometern gehört die Anlage aus dem 17. Jahrhundert zu den größten Grünflächen der italienischen Hauptstadt. Sie wird auch viel von Spaziergängern und Joggern genutzt.

Titelfoto: Christoph Sator/dpa

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