Stau während Italien-Urlaub? Reisende kriegen bald Geld zurück

Von Christoph Sator

Rom (Italien) - In Italien gibt es künftig Geld zurück, wenn man auf einer gebührenpflichtigen Autobahn wegen einer Baustelle zu lange im Stau steht.

Wer in Italien wegen einer Baustelle im Stau steht, darf künftig mit Geld rechnen. (Symbolfoto)
Wer in Italien wegen einer Baustelle im Stau steht, darf künftig mit Geld rechnen. (Symbolfoto)  © Marijan Murat/dpa

Die Verkehrsbehörde in Rom legte fest, dass bei deutlicher Überschreitung der normalen Fahrzeit ein Teil oder sogar die gesamte Summe der gezahlten Maut zurückerstattet werden muss. Die neue Regelung tritt im Juni nächsten Jahres in Kraft - also noch vor Beginn der Hauptreisezeit im Sommer.

Die Entschädigung soll über eine App beantragt werden können, in der alle Betreiber von privaten Autobahnen zusammengeschlossen sind. Autofahrer sollen bereits Geld zurückbekommen, wenn die Fahrtzeit auf einer Strecke von bis zu 50 Kilometern zehn Minuten länger dauert als üblich. Bei längeren Strecken soll es ab einer Verspätung von 15 Minuten eine Erstattung geben. Bei einer Verspätung von mindestens drei Stunden infolge von Staus muss die gesamte Maut erstattet werden.

Die Höhe der Entschädigung soll von den Betreibern selbst festgelegt werden. Dazu gibt es aber Vorgaben der Behörden.

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Im Detail ist noch nicht bekannt, wie das umgesetzt wird. Gezahlt werden muss aber erst, wenn der zu erstattende Betrag mehr als einen Euro beträgt. Unklar war zunächst, in welchem Umfang auch ausländische Autofahrer von der Neuregelung profitieren können. Auf Italiens Autobahnen sind jedes Jahr auch sehr viele Deutsche unterwegs.

Notfall-Baustellen, Unfälle oder wetterbedingte Störungen zählen nicht

In Italien gibt es etwa 7000 Kilometer Autobahnen.
In Italien gibt es etwa 7000 Kilometer Autobahnen.  © Marijan Murat/dpa

Keine Erstattung soll es geben, wenn es sich um sogenannte Notfall-Baustellen handelt oder auch bei Unfällen und wetterbedingten Störungen. Italiens Verkehrsminister Matteo Salvini bezeichnete den Beschluss als "Wendepunkt" für die Umsetzung von Rechten von Autofahrern.

Hingegen äußerte der Verbraucherschutzverband Kritik an der Umsetzbarkeit. "Es ist offensichtlich, dass es jahrelang keine echten Strafen für die geben wird, die den Nutzern einen schlechten Service bieten", hieß es von dort.

Insgesamt gibt es in Italien etwa 7000 Kilometer Autobahnen. Im Unterschied zu Deutschland, wo die Benutzung gratis ist, muss für den allergrößten Teil Maut gezahlt werden. Das neue System soll nach dem Beginn im nächsten Juni im Dezember 2026 komplett einsatzbereit sein.

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Italien nimmt für sich auch in Anspruch, die älteste Autobahn der Welt zu haben: Die 50 Kilometer lange Strecke zwischen der Großstadt Mailand und dem 50 Kilometer weiter nördlich gelegenen Varese wurde 1924 in Betrieb genommen.

Titelfoto: Fotomontage: Marijan Murat/dpa

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