"Keine mitgebrachten Speisen": Museum macht stillende Mutter sprachlos

Wien (Österreich) - Für viele Menschen ist das Stillen in der Öffentlichkeit keine große Sache - immerhin braucht das Baby ja seine Nahrung. Doch was eine junge Mutter aus Österreich erleben musste, sorgt bei vielen für Unmut.

Das Stillen in der Öffentlichkeit bringt junge Mütter immer wieder in unangenehme Situationen und das, obwohl es eigentlich das Natürlichste der Welt ist.
Das Stillen in der Öffentlichkeit bringt junge Mütter immer wieder in unangenehme Situationen und das, obwohl es eigentlich das Natürlichste der Welt ist.  © Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa

In der österreichischen Zeitung "Heute" spricht die zweifache Mutter Angelika offen über die Steine, die ihr im Laufe der vergangenen Jahre als Mama in den Weg gelegt wurden.

Ein besonders großes Ärgernis: das Stillen in der Öffentlichkeit. Sie erzählt, dass sie schon erlebt hat, dass es als verpönt oder gar als unangemessen angesehen wird. So berichtet Angelika von einer besonders einschneidenden Begegnung in einem Museum, in dem sie ihren jüngsten Sohn Lio - der zu diesem Zeitpunkt wenige Wochen alt war - stillen wollte.

Als Mitarbeiter des Museums die junge Frau dabei bemerkten, forderten sie sie dazu auf, dies zu unterlassen. Die Begründung: Der Verzehr von mitgebrachten Speisen sei im Museum nicht gestattet!

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Bei Angelika stieß diese Aussage auf großes Unverständnis, sie erzählt: "Stillen ist kein 'Mitgebrachtes', sondern ein Grundbedürfnis."

Ein Drittel lehnt Stillen in der Öffentlichkeit in Österreich ab! Doch was ist mit den Deutschen?

Auch aktuelle Umfragewerte zeigen, dass das Stillen in der Öffentlichkeit für viele ein Tabu-Thema ist. So lehnten circa ein Drittel der befragten Österreicher das Stillen in der Öffentlichkeit völlig ab.

Bei einer äquivalenten Erhebung in Deutschland zeigte sich, dass hierzulande lediglich zwölf Prozent der Probanden das öffentliche Stillen missbilligen.

Titelfoto: Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa

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