Leiche im Kofferraum umhergefahren: Das hatte der Mann mit ihr vor
Ansfelden - Schockfund am Sonntagabend: Während einer Verkehrskontrolle entdeckten Polizisten im Kofferraum eines Autos eine Leiche. Jetzt sind erste Hintergründe bekannt.
Die Beamten stoppten den Wagen des 39-Jährigen gegen 22 Uhr im Rahmen einer Routinekontrolle, wie am Montag mitgeteilt wurde. Neben ihm am Steuer und seiner toten Frau im Kofferraum befanden sich noch drei Kinder im Auto: die fünfjährige Tochter sowie die elf und 15 Jahre alten Söhne des Witwers.
Die österreichische Polizei gab zudem bekannt, wie grotesk sich der Mann nach dem Anhalten gegenüber den kontrollierenden Beamten äußerte: "Ich weiß, ich werde gesucht, ich habe keinen Führerschein und eine Leiche im Kofferraum."
Am gestrigen Dienstag lag nun das Obduktionsergebnis vor. Staatsanwältin Ulrike Breiteneder erklärte gegenüber der Tageszeitung "Heute", dass es keine Hinweise auf fremdes Verschulden am Tod der Frau gebe.
Demnach würde die Behauptung des Mannes mit der durchgeführten Untersuchung übereinstimmen. Er gab an, seine Frau hätte schweren Krebs gehabt und sei diesem erlegen.
"In einigen Wochen" sollen dann auch die Ergebnisse der toxikologischen Untersuchung vorliegen, dabei wird das Blut der Verstorbenen genau analysiert.
Das wollte der Familienvater mit dem Leichnam seiner Frau machen
"Der Verdächtige sagte zu den Beamten, er wolle seine drei Kinder zu Verwandten bringen", erklärte Breiteneder weiter zu den Hintergründen des ominösen Leichenfundes. "Er hatte laut seinen Angaben vor, die Leiche zum Rettungsdienst oder in ein Krankenhaus zu bringen."
Er habe weiterhin beteuert, "nichts Pietätloses" mit dem Leichnam vorgehabt zu haben, so die Staatsanwältin zu "Heute".
Wo sich die Kinder derzeit aufhalten, wisse sie nicht. Da sich der Vater jetzt in U-Haft befindet, dürften sich die Fünf- bis 15-Jährigen wohl bei anderen Verwandten oder einer Jugendschutzeinrichtung aufhalten.
Gegen den 39-Jährigen aus Linz war bereits ein Haftbefehl verhängt worden, weil er zu Corona-Zeiten unter anderem mit Holocaust-Vergleichen und Leugnungen auffiel. Er sei mehrfach vorbestraft, berichtete "Krone".
Die Polizei sprach laut "Heute" über den Verdächtigen als "eine prominente Figur aus der Staatsverweigerer- und Corona-Leugner-Szene". Er habe mehrere Demonstrationen dieses Spektrums organisiert.
Titelfoto: dpa/APA/Erwin Scheriau