Direkt-Ticket in die Psychiatrie: Mann hauste wochenlang neben toter Mutter

Mallorca - Polizei und Mitarbeiter des Sozialdienstes verschafften sich am Montag Zugang zu einem Wohnhaus in Marratxí auf Mallorca. Was sie dort entdeckten, war erschreckend: Ein Mann hatte wochenlang neben seiner toten Mutter gehaust.

Die Guardia Civil verschaffte sich mithilfe eines Gerichtsbeschlusses Zugang zu dem Haus. (Symbolfoto)
Die Guardia Civil verschaffte sich mithilfe eines Gerichtsbeschlusses Zugang zu dem Haus. (Symbolfoto)  © Diego Radamés/EUROPA PRESS/dpa

Gegen 20.30 Uhr betraten der Sozialdienst und die Guardia Civil das Haus in Sa Cabaneta, einem Ortsteil der Gemeinde Marratxí, wie Crónica Balear berichtet.

Dort fanden sie den Sohn sowie die Leiche der 83-Jährigen vor. Der Verwesungszustand soll dabei schon weit fortgeschritten gewesen sein.

Mehr als einen Monat habe der Mann mit seiner verstorbenen Mutter in dem Haus am Camí de n'Olesa gewohnt, vermuten die Ermittler.

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Zuvor hatte er dem Sozialdienst mehrfach den Zugang verweigert, was bei den Mitarbeitern die Alarmglocken schrillen ließ.

Zudem hatten Nachbarn die Frau bereits seit längerer Zeit nicht mehr gesehen, sodass sie die Gemeindeverwaltung von Marratxí informieren, wie das Mallorca Magazin weiter berichtet.

Als der Mann weiterhin jegliche Kontaktversuche abwies, besorgten sich die Beamten schließlich einen Gerichtsbeschluss und entdeckten bei ihrem Eintreten die sterblichen Überreste der älteren Dame.

Sohn wurde in die Psychiatrie eingeliefert

Erste Hinweise auf äußere Gewalteinwirkung hätte es zunächst nicht gegeben, die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zu dem Vorfall aufgenommen. Dafür wird unter anderem die Autopsie abgewartet.

Der Sohn der Verstorbenen wurde auf direktem Weg in die Psychiatrie gebracht, wo nun sein psychischer Zustand umfassend untersucht werden soll.

Titelfoto: Diego Radamés/EUROPA PRESS/dpa

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