Virales Video sorgt für Entsetzen: Soldaten eröffnen Feuer auf unbewaffnete Kartellmitglieder

Nuevo Laredo (Mexiko) - Haben Soldaten des mexikanischen Militärs wehrlose Menschen erschossen? Aufnahmen einer Überwachungskamera zeigen erschreckende Details.

Hat das mexikanische Militär kurzen Prozess mit unbewaffneten Männern gemacht? (Symbolbild)
Hat das mexikanische Militär kurzen Prozess mit unbewaffneten Männern gemacht? (Symbolbild)  © zabelin/123RF

Das Videomaterial, das derzeit im Netz für Aufmerksamkeit sorgt, wurde von der Überwachungskamera eines Supermarkts aufgenommen.

Es zeigt, wie ein Jeep außer Kontrolle gerät und mit voller Geschwindigkeit gegen eine Betonwand samt Zaun kracht.

Kurz darauf sieht man Militärfahrzeuge und Soldaten mit gezogenen Gewehren am Unfallort eintreffen.

Demonstranten fahren mit Auto in Präsidentenpalast: Soldaten reagieren
Mexiko Demonstranten fahren mit Auto in Präsidentenpalast: Soldaten reagieren

Die Männer in dem Auto - mutmaßlich Kartellmitglieder - werden aus dem Fahrzeug gezerrt, getreten und mit Handschellen gefesselt. Schließlich werden sie gezwungen, sich in einer Reihe am Zaun aufzustellen.

Das Vorgehen der Soldaten wirkt unkoordiniert. Sie scheinen wahllos auf die Gefangenen zu schießen und sich zwischenzeitlich gegen hinzugekommene Kartellmitglieder zu verteidigen, die sich womöglich im grünen Dickicht verstecken.

Laut Bericht des Militärs hatten die Soldaten keine andere Wahl, als die Männer des Drogenkartells zu erschießen. Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador (69) ist jedoch anderer Meinung und fordert Aufklärung.

Viraler Clip zeigt, wie mexikanische Soldaten mutmaßliche Kartellmitglieder erschießen

"Offensichtlich gab es eine Hinrichtung und das kann nicht zugelassen werden", sagte Obrador gegenüber den lokalen Medien. Er sieht in dem Video einen klaren Beleg für Machtmissbrauch.

"Das sind Einzelfälle - und wenn sie vorkommen, werden sie bestraft. Es war exzessive Gewalt des Militärs", so der Präsident.

Ob die Vorkommnisse tatsächlich aufgeklärt werden, ist allerdings fragwürdig: Um die Drogenkartelle Mexikos einzudämmen, hatte Obrador den Streitkräften seines Landes schon vor Jahren beispiellose Machtbefugnisse eingeräumt.

Seitdem trägt das Militär weitgehend die Verantwortung für die innere Sicherheit Mexikos.

Titelfoto: zabelin/123RF

Mehr zum Thema Mexiko: