Milch in Läden ausgeschüttet: Vegan-Aktivisten sorgen mit Protesten für Aufregung

London/Edinburgh - Wieder einmal sind Tierschutz-Aktivisten mit ihren Protesten in den Augen vieler Menschen über das Ziel hinausgeschossen. In Großbritannien schütteten am Wochenende zahlreiche Unterstützer der Organisation "Animal Rebellion" literweise Milch mitten in verschiedenen Supermärkten auf den Boden oder gar auf die Fleischtheke.

Die Aktivisten richteten in den Supermärkten eine riesige Sauerei an.
Die Aktivisten richteten in den Supermärkten eine riesige Sauerei an.  © Fotomontage: Screenshots/Twitter/RebelsAnimal

Gegrillte Baby-Puppen in Stadtzentren, Attacken auf jahrhundertealte Gemälde oder verschwendete Milch im Supermarkt - immer wieder sorgten die Proteste einiger extremer Klima- und Tierschützer zuletzt für Diskussionen.

An diesem Wochenende waren nun wieder einmal die Milchregale in diversen britischen Supermärkten das Ziel der Aktivisten. In den sozialen Medien wurden Videos aus verschiedenen Städten gepostet, in denen zu sehen ist, wie die Protestler Massen an Milch in den Läden ausschütten.

"Die Milchindustrie ist unglaublich umweltzerstörerisch", ließ die Organisation "Animal Rebellion" auf Twitter verlauten. Man werde so lange weiter demonstrieren, bis die Politik endlich reagiere.

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"Eine pflanzenbasierte Zukunft beseitigt nicht nur das Leiden von Milliarden Nutztieren jedes Jahr, sondern beseitigt auch eine der Hauptursachen der Klimakrise", hieß es weiter. "Darüber hinaus könnte das überschüssige Land, das für den Anbau von Tierfutter verwendet wird, wieder verwildert werden, um unsere Wildtierpopulationen zu unterstützen."

Dass die Reaktionen auf die Proteste - selbst von vielen Vegetariern und Veganern - fast durch die Bank negativ waren, scheint den vermeintlichen Tierschützern egal zu sein. Bei den Aktionen scheint es vor allem um das Generieren von Aufmerksamkeit zu gehen, egal um welchen Preis.

Auf den Boden oder die Fleischtheke: Aktivisten schütten literweise Milch weg

Twitter-User reagieren schockiert

So ging vor allem ein Video aus einem Supermarkt in Edinburgh auf Twitter viral. Der Clip wurde innerhalb von zwei Tagen 12,5 Millionen Mal angesehen und mehr als 22.300 Mal kommentiert, jedoch nur knapp 5000 Mal gelikt.

"Mein Gott, es gibt Menschen, die verhungern, und ihr macht so was? [...] Absolut entsetzliches Verhalten", hieß es in einem Kommentar, Tausende andere stimmten zu. "F*ckt euch, ihr privilegierten Poser. Die Menschen kämpfen ums Überleben, und ihr denkt, der beste Aktivismus besteht darin, Lebensmittel zu verschwenden und dann von Niedriglohn-Arbeitern das Chaos beseitigen zu lassen", schimpfte ein anderer User.

Doch "Animal Rebellion" ließ sich von der Welle der Empörung nicht beirren. "Die Milch ist verschwendet, sobald sie nicht zum Kalb kommt", erklärte einer der Unterstützer der Organisation.

Titelfoto: Fotomontage: Screenshots/Twitter/RebelsAnimal

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