Zwei Tage ohne Hilfe: Deutscher auf stinkender Vogelinsel gestrandet
Andijk (Niederlande) - Ein deutscher Segler war auf der niederländischen Vogelinsel De Kreupel gestrandet und musste dort zwei Tage lang ausharren, bevor er entdeckt wurde. Wind, Kälte und Gestank setzten ihm schwer zu.
Wie RTL Nederland berichtet, wurde der Mann am vergangenen Sonntagabend nach zwei Tagen auf der unbewohnten Vogelinsel De Kreupel im Ijsselmeer gerettet - entkräftet und halb erfroren.
Der Unglückliche war am Freitag mit seinem Segelboot unterwegs, wollte in der idyllischen Einsamkeit die Ruhe genießen.
Doch die Ruhe endete abrupt: Sein Anker löste sich, das Boot wurde vom Wind erfasst und gegen die Felsen geschleudert.
Der Segler konnte sich zwar auf die Insel retten, doch dort begann der wahre Albtraum. Ohne funktionierendes Handy, ohne Funkgerät und nahezu ohne Proviant saß der Mann fest - zwei Tage lang allein auf einer stinkenden Vogelinsel.
Der gestrandete Deutsche wurde nur zufällig entdeckt
Am Sonntagabend entdeckte eine zufällig vorbeifahrende Segeljacht schließlich den Schiffbrüchigen und alarmierte die niederländische Seenotrettung KNRM.
"Die Insel ist ein Vogelschutzgebiet und der Geruch ist wirklich widerlich", erklärte Kapitän des Rettungsboots Menno Betzema gegenüber RTL Nederland.
Die Retter brachten den Deutschen in den nahe gelegenen Ort Andijk, wo er medizinisch versorgt wurde.
"Er war dem vollen Wind ausgesetzt und es war kalt. Es hätte nicht länger dauern dürfen", so Betzema. Der Mann habe Todesängste ausgestanden, weil ihn zunächst niemand bemerkt hatte.
Titelfoto: Screenshot/Facebook/KNRM - Koninklijke Nederlandse Redding Maatschappij
