"Allerschwerste Kriminalität": Vater schiebt gemeinsame Straftaten seinem Sohn (14) in die Schuhe!

Wien - Wer so einen Papa hat, braucht keine Feinde: In Wien wollte ein Vater (34) seinem eigenen Sohn (damals 14) die Verantwortung für die gemeinsamen Verbrechen zuschieben! Nicht er habe die Raubüberfälle geplant, sondern sein Kind, behauptete der dreiste Kriminelle vor Gericht - bis er schließlich doch noch einknickte.

Der Fall wurde am Wiener Landgericht behandelt. (Symbolfoto)
Der Fall wurde am Wiener Landgericht behandelt. (Symbolfoto)  © dpa/APA | Helmut Fohringer/Apa-Pool

Am Wiener Landesgericht wurden am Donnerstag sieben Raubüberfälle auf Tabakwaren-Geschäfte (im österreichischen "Trafiken" genannt) und Tankstellen verhandelt, die ein Vater gemeinsam mit seinem Sohn sowie mit einem von dessen Freunden (17) begangen hatte. Die Anklage sprach laut der Kronen-Zeitung von "allerschwerster Kriminalität".

Die Staatsanwaltschaft erklärte demnach: "Was dem Erstangeklagten im Endeffekt vorgeworfen wird, ist, dass er seinen erst 14-jährigen Sohn und dessen besten Freund zu einer Raubserie angestiftet und auch angeleitet hat."

Sturmmasken, Messer und sogar eine Schreckschusspistole kamen bei den Überfällen, die die beiden Jugendlichen durchführten, zum Einsatz. Der Vater fuhr den Fluchtwagen.

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So weit, so kurios - doch es wird noch absurder: Denn vor Gericht behauptete der 34-Jährige, nicht er habe seinen Sohn und dessen Kumpel zu den Verbrechen angestiftet - sondern die beiden ihn!

"Der Erstangeklagte hat die zwei Kinder nicht für die Überfälle gebraucht. Es ist genau andersherum. Die zwei haben ihn überredet", hieß es vonseiten der Verteidigung.

Auch sogenannte "Trafiken" wurden von dem ungewöhnlichen Räuber-Trio ins Visier genommen. (Symbolfoto)
Auch sogenannte "Trafiken" wurden von dem ungewöhnlichen Räuber-Trio ins Visier genommen. (Symbolfoto)  © dpa | Daniel Karmann

Schöffin geht kriminellen Rabenvater an: "Das zerstört sein Leben" - Dann folgt die Wende

Doch die Beweislage sagte etwas ganz anderes. Eine Schöffin fragte den Rabenvater schließlich gar: "Warum ziehen Sie ihren Sohn da so hinein? Ich würde alles tun, um meine Kinder so weit wie möglich da raus zu halten. Das zerstört sein Leben. Ich finde das unverständlich."

Der Verteidiger des 17-jährigen Freundes zeigte sich schockiert von den Behauptungen: "Ich bin selten sprachlos. [...] Die tragende Rolle haben die beiden Jugendlichen sicher nicht gespielt und das ist jedem hier im Saal klar."

Nach einer Verhandlungspause knickte der Vater schließlich ein und gestand, noch bevor sein Sohn aussagen konnte: "Ich bekenne mich voll umfassend schuldig."

Der 34-Jährige wurde zu acht Jahren Haft verurteilt. Sein mittlerweile 15-jähriger Sohn wandert für mindestens ein Jahr in den Knast, der 17-jährige Mittäter für mindestens zehn Monate.

Titelfoto: dpa/APA | Helmut Fohringer/Apa-Pool

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