Bekannt als "Pedo-Hunter": Jungen-Trio verprügelt Männer, die sich mit Kindern treffen wollen

Graz (Österreich) - Kaum etwas ist schlimmer als sexuelle Übergriffe auf Kinder. Doch anstatt die Polizei zu alarmieren, ließen drei 17-jährige Österreicher Selbstjustiz walten: Sie trafen sich mit den Pädophilen und schlugen sie krankenhausreif.

Über Chatrooms im Internet vernetzte sich das gewaltbereite Trio mit seinen Opfern. Am vereinbarten Treffpunkt warteten sie dann vermummt auf die nichts ahnenden Männer. (Symbolbild)  © Fotomontage: Monika Skolimowska/dpa, Uncredited/TUT.BY/dpa

Laut einem Bericht der österreichischen "Kronen Zeitung" radikalisierten sich die drei Jungen in Internet-Foren.

Dabei war einer von ihnen Teil einer Gruppe, in der Gleichgesinnte Mittel und Wege austauschten, um Männern, die sich mutmaßlich mit Minderjährigen treffen, aufzulauern.

Um ihre zukünftigen Opfer in einen Hinterhalt zu locken, gaben sich die drei Jungen im Internet als 13-jähriges Mädchen aus. Wenn dann schließlich ein angeblich Pädophiler den Köder schluckte und ein Treffen mit dem "Mädchen" vereinbarte, schnappte die Falle zu.

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Am ausgemachten Treffpunkt wartete dann nicht ein 13-jähriges Mädchen auf den erwachsenen Mann, sondern drei gewaltbereite Jugendliche.

Sie zwangen die Männer dazu, vor ihnen zu knien, während die drei immer wieder auf ihr Opfer eintraten und einschlugen. Anschließend raubten sie die Männer aus und veröffentlichten ihre Identitäten im Internet, wobei sie meist auch Videos von den Taten selbst in den sozialen Medien teilten.

Während einer Sitzung des Gerichts gestanden die drei Angeklagten, den Nervenkitzel während der Tat genossen zu haben.

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Ein Jahr auf Bewährung für die drei Pedo-Schläger

Der Verteidiger des Trios sagte im Schlussplädoyer: "Jugendliche machen leicht Blödsinn. In ihrer jugendlichen Verblendung haben sie vielleicht gedacht, dass sie etwas Gutes tun." Das Gericht verdonnerte anschließend alle drei Schläger zu einer Haftstrafe von zwölf Monaten auf Bewährung und 18 Monaten teilbedingt.

"Ihr bestimmt nicht, wer schuldig ist. Dafür gibt es Behörden", waren die letzten Sätze des Richters, bevor er das Urteil rechtskräftig sprach.

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