Der Tod des Vaters sollte nicht das Schlimmste sein: Priester fällt Gesicht voran aufs Grab und haut ab

Danzig, Polen - Die Familie des verstorbenen Stanislaw (84) hatte sich eine gewöhnliche Trauerfeier gewünscht. Ein Zusammenkommen, eine Rede, ein Leichenschmaus. Aber niemand hatte die Rechnung mit dem Alkoholproblem des zuständigen Priesters gemacht.

Die Trauerfeier von Familie Kozoil und ihren Angehörigen wurde überschattet vom Vollrausch des katholischen Priesters. (Symbolbild)
Die Trauerfeier von Familie Kozoil und ihren Angehörigen wurde überschattet vom Vollrausch des katholischen Priesters. (Symbolbild)  © 123RF/kzenon

Für gewöhnlich warten man auf polnischen Begräbnissen andächtig die Trauerrede des Priesters ab und drapiert anschließend die mitgebrachten Blumensträuße am Grab.

Am 1. Dezember ist es im polnischen Schönfeld laut Bericht von Fakt ganz anders gekommen. Die Trauergemeinde wurde Zeuge eines anderen Phänomens: Vollrausch.

Das noch größere Problem daran: betrunken war niemand geringeres als ein Priester während der Trauerfeier. Das Schlimmste aber: Der Priester fiel Gesicht voran aufs Grab.

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Einer der Besucher des Begräbnisses von Stanislaw Koziol (84) filmte das Ereignis. Zu sehen und zu hören ist, wie der Priester vor versammelter Trauergemeinde schwankend eine Rede lallt.

Als die Gemeinde sich aufzulösen beginnt, kommt es noch dicker: Der Priester hält sich mit einer Hand am Grabmal hinter sich fest - und fällt auf den Grabstein von Stanislaw. Gott hab' ihn selig.

Aufnahmen zeigen wie der Priester vergeblich versucht sich auf seinen Beinen zu halten

Der Priester wurde vom Friedhof gebracht und floh aus der Kapelle

Schwankend und mit Fahne trat der Priester vor seine Gemeinde, verwechselte die Gräber und haute nach vermasselter Zeremonie einfach ab. (Symbolbild)
Schwankend und mit Fahne trat der Priester vor seine Gemeinde, verwechselte die Gräber und haute nach vermasselter Zeremonie einfach ab. (Symbolbild)  © 123RF/kinek00

Im Gespräch mit der Zeitung sagte Robert Koziol, der Sohn des Verstorbenen:

"Ich habe den Priester von der Kapelle abgeholt und bemerkt, dass er unsicher geht, aber ich dachte ihm fehlt vielleicht etwas oder er humpelt halt."

Diese Fehleinschätzung sollte später von einem anderen Trauergast bestätigt werden. Diesem zufolge konnte man die Fahne des Priesters riechen und beobachten wie er zunehmend die Kontrolle verlor:

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"Ich habe gehofft, dass er die Zeremonie zu Ende bringen kann. [...] Dann fiel er aufs Grab".

Nachdem der Priester weggebracht worden war, wollten einige die Polizei rufen, "aber er war abgehauen", berichtet der Mann weiter.

Später sah man ihn in Privatkleidung schwankend an einer Bushaltestelle. Der Sohn ergänzte: "Das ist für uns ein schweres Erlebnis, weil unser Vater aus sehr frommen Verhältnissen kam."

Der vorgesetzte Gemeindepfarrer schrieb dem Sohn eine E-Mail, die von Fakt zitiert wird: "Es tut mir sehr leid. Ich entschuldige mich von Herzen bei den Angehörigen. Ich hatte keine Ahnung vom Zustand dieses Priesters."

Titelfoto: 123RF/kzenon

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