Verfolgungsjagd mit Bus! Fast 40 Migranten an Bord, Teenager am Steuer

Gorzów Wielkopolski (Polen) - Ein 17-Jähriger hat in dieser Woche versucht, abzuhauen, als eine Grenzschutzkontrolle in Polen seinen Lieferwagen überprüfen wollte. Wie sich später herausstellte, waren 37 Migranten im Inneren des Fahrzeugs versteckt. Ihr Ziel: Deutschland.

Im Inneren des Lieferbusses, der von polnischen Grenzschützern gestoppt wurde, befanden sich 37 geflüchtete Menschen.
Im Inneren des Lieferbusses, der von polnischen Grenzschützern gestoppt wurde, befanden sich 37 geflüchtete Menschen.  © Straż Graniczna Nadodrzański (Grenzschutz Nadodrzański) (2)

Wie der polnische Grenzschutz am Freitagnachmittag mitteilte, nahmen Beamte des Grenzschutzpostens in Gorzów Wielkopolski, rund 50 Kilometer von der deutsch-polnischen Grenze entfernt, den jungen Polen nach einer rasanten Verfolgungsjagd am Dienstag fest.

Der Mann hatte zuvor die Anhaltesignale der Uniformierten nicht beachtet und begann stattdessen, mit seinem Citroen-Lieferwagen, der ein polnisches Kennzeichen hatte, mit hoher Geschwindigkeit in Richtung der Grenze zu Deutschland zu flüchten.

Die Einsatzkräfte nahmen die Verfolgung des Fahrers auf, der mehrfach die Straßenverkehrsordnung missachtete und andere Verkehrsteilnehmer gefährdete.

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Nach einer kilometerlangen Flucht, bei der der Schleuser mehrmals versuchte, die ihn verfolgenden Grenzschutzwagen von der Straße zu drängen, konnte der Kleinbus sicher gestoppt werden.

Kein Führerschein - aber 0,6 Promille intus

Der Schleuser und die 37 Migranten wurden festgenommen.
Der Schleuser und die 37 Migranten wurden festgenommen.  © Straż Graniczna Nadodrzański (Grenzschutz Nadodrzański) (2)

Nach der Ausweiskontrolle des Minderjährigen stellte sich heraus, dass er 36 syrische Staatsbürger und einen Türken im geschlossenen Laderaum des Lieferbusses transportierte. Alle hatten keine Dokumente bei sich, die die Rechtmäßigkeit ihres Aufenthalts in Polen bestätigten, wohl aber slowakische Aufenthaltsdokumente.

Darüberhinaus besaß der Mann - aufgrund seines Alters - keinen Führerschein, machte sich aber wegen Alkoholgeruchs verdächtig. Vor Ort wurde ein Atemalkoholtest durchgeführt und 0,6 Promille gemessen.

Der Teenager wurde wegen des Verdachts festgenommen, den illegalen Grenzübertritt von der Slowakei nach Polen für eine Gruppe von Migranten organisiert zu haben, mit der Absicht, sie entgegen den Vorschriften nach Deutschland zu bringen.

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Ihm wurde auch vorgeworfen, ohne Führerschein und unter Alkoholeinfluss gefahren zu sein und die Anweisung der eingreifenden Beamten missachtet zu haben. Der Verdächtige gab die ihm zur Last gelegten Straftaten zu und weigerte sich, weitere Erklärungen abzugeben. Der Staatsanwalt beantragte für ihn Untersuchungshaft.

Normalerweise droht Schleusern in Polen eine Freiheitsstrafe von bis zu acht Jahren. Allerdings handelt es sich bei dem Festgenommenen um einen Minderjährigen, möglicherweise greift bei ihm Jugendstrafrecht.

Die erwachsenen Migranten wurden ebenfalls festgenommen und den slowakischen Behörden übergeben.

Titelfoto: Straż Graniczna Nadodrzański (Grenzschutz Nadodrzański) (2)

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