Tote und Verletzte: Brücke in Russland gesprengt, Zug kann nicht mehr bremsen
Brjansk (Russland) - In der russischen Region Brjansk haben Unbekannte einen Bombenanschlag auf eine Brücke verübt. Ein Passagierzug konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen und fuhr gegen die Trümmer. Sieben Menschen kamen ums Leben, 104 Personen wurden zum Teil schwer verletzt.

Der Personenzug Nr. 86 war am Samstagabend von Klimow, nahe der ukrainischen Grenze, in Richtung Moskau unterwegs. 388 Menschen waren an Bord, als der Zug gegen 22.50 Uhr (Ortszeit) plötzlich scharf bremsen musste.
Unbekannte hatten eine Straßenbrücke gesprengt, das Bauwerk stürzte auf die Gleise, meldete die russische Nachrichtenagentur TASS. Es kam zur Kollision. Mehrere Waggons entgleisten, andere wurden völlig zusammengedrückt.
Nach offiziellen Angaben kamen sieben Menschen ums Leben. 104 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt, darunter auch ein acht Monate alter Junge. Auch der 34-jährige Zugführer überlebte das Unglück nicht.
Nur wenige Stunden später kam es dann zu einem weiteren Vorfall. In der Region Kursk wurde eine Eisenbahnbrücke gesprengt, als ein Güterzug drüberfuhr. Der Lokführer verletzte sich an den Beinen, hieß es.



Kreml-Politiker wollen Friedensverhandlungen platzen lassen
Die Kreml-Behörden sprechen von terroristischen Anschlägen und sehen die Hinterleute in der Ukraine. Der Ruf danach, die Friedensverhandlungen in Istanbul platzen zu lassen, wird lauter.
"Eine schreckliche Tragödie in der Region Brjansk. Die Sprengung und der Einsturz der Brücke geschahen ausgerechnet vor einem Personenzug. Nur unmenschliche Wesen können so etwas tun. Und das am Vorabend eines so strahlenden Feiertags – dem [internationalen] Kindertag", beklagte etwa Kreml-Politiker Artem Zhoga, Putins bevollmächtigter Vertreter im Föderationskreis Ural.
Die eingestürzte Brücke bei Brjansk soll wieder aufgebaut werden. Nach Angaben von Alexander Bogomaz, dem Gouverneur der Region Brjansk, soll eine Behelfsbrücke innerhalb der nächsten vier Monate stehen.
Derweil gehen die Kämpfe in der Ukraine weiter.
Titelfoto: Handout / RUSSIAN EMERGENCY MINISTRY / AFP