Kamtschatka (Russland) - Ein privater Hubschrauber-Ausflug zum Vulkan Krascheninnikow in Kamtschatka endete in einer Tragödie.
Es sollte ein spektakulärer Ausflug zum Feuerberg werden. Mit seinem Hubschrauber wollte Millionär Igor Kan seine drei Freunde ganz nah an den Krater fliegen, ihnen die Folgen der jüngsten Eruption zeigen. Doch es sollte anders kommen.
In der Luft, ganz in der Nähe des Vulkans, überkam den erfahrenen Piloten plötzlich ein Herzinfarkt, berichtet die russische Zeitung KP. Igor Kan muss gespürt haben, wie ihn die Kräfte verließen, doch er wollte nicht, dass seine Passagiere sterben.
Stattdessen setzte er einen Notruf ab und versuchte, zu landen. Was ihm wie durch ein Wunder auch gelang. Am Fuße des Vulkans setzte Igor Kan mit dem Hubschrauber vom Typ Robinson R44 sicher auf. Mit dem Wissen, dass seine drei Passagiere jetzt in Sicherheit waren, verlor er das Bewusstsein.
Die Crew eines Mi-8-Hubschraubers reagierte auf den Notruf, landete ganz in der Nähe und sammelte den 59-Jährigen ein. Doch für ihn kam jede Hilfe zu spät: Igor Kan starb in der Luft, auf dem Weg ins Krankenhaus.
Vulkan Krascheninnikow spuckt wieder Feuer
Igor Kan stammte aus bescheidenen Verhältnissen, hatte sein Vermögen mit Lachszucht und Fischerei gemacht. Auch ein Hotel in der entlegenen Region im russischen Fernen Osten nannte er sein Eigen.
Für viele Menschen in Kamtschatka ist Igor Kan schon längst ein Held. "Ein echter Pilot, der nicht an sich selbst gedacht hat", sagte ein Nachbar des Verstorbenen zu KP. Ein anderer ergänzte: "Er hat an die Menschen gedacht und alle gerettet."
Derweil ist der Vulkan Krascheninnikow nach mehr als 600 Jahren wieder erwacht.
Der 1816 Meter hohe Vulkan im Osten Russlands speit seit Anfang August große Mengen Asche aus. Zuvor wurde vor Kamtschatka eines der heftigsten Erdbeben seit Beginn der Aufzeichnungen registriert, Stufe 8,8.