Wagner-Chef Prigoschin offenbar unter zehn Toten bei Flugzeugabsturz

Moskau - Der russische Söldnerführer Jewgeni Prigoschin (62) soll zwei Monate nach seiner rätselhaften Meuterei beim Absturz eines Flugzeugs in Russland getötet worden ein.

Ist Jewgeni Prigoschin (62) tot?
Ist Jewgeni Prigoschin (62) tot?  © Uncredited/PRIGOZHIN PRESS SERVICE/AP/dpa

Prigoschins Name stehe auf der Passagierliste, teilte die Luftfahrtbehörde Rosawiazija am Mittwoch mit, wie russischen Agenturen meldeten. Alle zehn Personen an Bord seien vorläufigen Informationen zufolge ums Leben gekommen, teilte der russische Zivilschutz mit.

Die Maschine vom Typ Embraer Legacy sollte von Moskau nach St. Peterburg fliegen, wo Prigoschins Firmen ihren Sitz haben. Sie stürzte demnach im Gebiet Twer bei dem Ort Kuschenkino mehr als 200 Kilometer von Moskau entfernt ab. An Bord waren drei Mann Besatzung.

Prigoschin hatte auf den Tag genau vor zwei Monaten mit seiner Privatarmee Wagner gegen die russische Führung gemeutert, wobei die Hintergründe dieser Ereignisse bis heute unklar sind.

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Präsident Wladimir Putin (70) nannte ihn einen Verräter. Die Meuterei endete damit, dass Prigoschin und Tausende seiner Bewaffneten nach Belarus gehen konnten.

Auf dem Radarbild von Flightradar24.com zu sehen: Der Weg der Maschine.
Auf dem Radarbild von Flightradar24.com zu sehen: Der Weg der Maschine.  © Flightradar24.com/screenshot

Auf X kursieren Bilder des Absturzes

Kürzlich meldete sich Prigoschin in einem neuen Video.
Kürzlich meldete sich Prigoschin in einem neuen Video.  © Uncredited/Razgruzka_Vagnera telegram channel/AP

Die von ihm aufgebaute Söldnertruppe hatte für Russland erst inoffizielle Spezialaufträge in Syrien, später auch in mehreren Staaten Afrikas erfüllt. Im Angriffskrieg auf die Ukraine warb Prigoschin Häftlinge aus russischen Gefängnissen an.

Die Truppe erlitt schwere Verluste in den Kämpfen um die ostukrainische Stadt Bachmut. Priogoschin warf der regulären Militärführung Unfähigkeit und Korruption vor.

Priogschin hatte selbst im Gefängnis gesessen und später Karriere als Hoflieferant für den Kreml gemacht, daher rührt sein Beiname "Putins Koch".

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Er soll auch der Geschäftsmann hinter den Trollfabriken in St. Petersburg gewesen sein, die über soziale Netzwerke Einfluss auf westliche Länder zu nehmen versuchten.

Erstmeldung von 19.30 Uhr, zuletzt aktualisiert um 20.03 Uhr.

Titelfoto: Uncredited/PRIGOZHIN PRESS SERVICE/AP/dpa

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