Betrug beim Schach? Mit Analperlen gegen Weltmeister Carlsen zum Sieg geschummelt?

St. Louis (USA) - Seit dem der junge Hans Niemann (19) den Großmeister Magnus Carlsen (31) in einem Großmeister-Turnier überraschend besiegte, macht ein kurioses Gerücht die Runden. Viele werfen dem Neuling ohne jegliche Beweise vor, auf bizarre Art und Weise gemogelt zu haben: mit einem vibrierenden Analspielzeug.

Manche spekulieren, dass Niemann (19) mithilfe eines vibrierenden Analspielzeuges das Schachspiel im Sinquefield Cup gewonnen hat. (Symbolbild)
Manche spekulieren, dass Niemann (19) mithilfe eines vibrierenden Analspielzeuges das Schachspiel im Sinquefield Cup gewonnen hat. (Symbolbild)  © belchonock/123RF

Am 4. September schlug Hans Niemann den wohl bekanntesten und besten Schachspieler der Welt, Magnus Carlsen, im renommierten Sinquefield Cup, bei welchem insgesamt 350.000 US-Dollar (350.297 Euro) Preisgeld verteilt werden.

Anscheinend wütend nach seiner Niederlage, verließ der Norweger das Turnier. In einem kryptischen Tweet teilte er ein Video von dem portugiesischen Fußball-Trainer José Mourinho (59), in dem er sagte: "Ich möchte lieber nicht sprechen. Wenn ich spreche, bekomme ich große Probleme."

Seitdem wird von allen Seiten spekuliert, dass Niemann bei seinem unerwarteten Triumph geschummelt haben soll.

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Von den zehn Teilnehmenden war der US-Amerikaner am niedrigsten eingestuft und schlug mit den schwarzen Figuren trotzdem den Weltmeister Carlsen in einem klassischen Spiel.

Er war der erste, der dies in zwei Jahren fertigbrachte, berichtete The New York Times.

Aufgrund des unerwarteten Sieges kursieren absurde Theorien wie zum Beispiel, dass Niemann mit einem vibrierenden Analspielzeug Hilfe für das Duell empfangen haben soll. Im July dieses Jahres stellte James Stanley vibrierende Schuh-Einlagen vor, mit denen man beim Schach schummeln könnte.

Diese Idee wurde von einigen Schachfans weitergesponnen. Das Ganze spitzte sich zu, als der bekannte Großmeister und Twitch-Streamer Eric Hansen spekulierte, dass Niemann eventuell mithilfe eines Analvibrators hätte schummeln können. Theoretisch könnte die vorgestellte Schummel-Software auch mit Sexspielzeug funktionieren.

Keinerlei Beweise für Betrug

Niemann gab bisher schon zweimal zu, dass er beim Online-Schach geschummelt hatte. (Symbolbild)
Niemann gab bisher schon zweimal zu, dass er beim Online-Schach geschummelt hatte. (Symbolbild)  © dziobek/123RF

Diese Behauptung wurde unter anderem durch einen inzwischen gelöschten Tweet von Tech-Milliardär Elon Musk (51) befeuert, berichtete The New York Post.

Auch wenn keinerlei Beweise für einen Betrug von Seiten Niemanns vorliegen, kommen die Anschuldigungen nicht von ungefähr

Der jetzt 19-Jährige gab in einem Interview zu, in der Vergangenheit unlautere Mittel benutzt zu haben, um Online-Schachspiele zu gewinnen.

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Mit zwölf Jahren hat ihm wohl ein Freund dabei geholfen, auf der Website chess.com Turniere zu gewinnen, um schneller in höhere Klassen aufzusteigen.

Einige Tage nach dem Sinquefield Cup teilte die Website mit, dass Niemanns Account aus privaten Gründen von der Seite entfernt wurde.

Im Alter von sechzehn Jahren schummelte er erneut, diesmal mit einem Computersystem in Spielen, die er auf Twitch live streamte. Allerdings beteuerte er, dass er nie in "echten" Spielen betrogen hatte, in denen es um Rankings oder Preisgeld ging, sondern nur, um seinen Twitch-Kanal zu erweitern.

Trotz der bisherigen Fehltritte gibt es keinerlei Beweise, dass der 19-Jährige im Sinquefield Cup unfair gespielt hätte. Auch in Turnieren davor zeigte er überdurchschnittliche Leistungen. Experten, wie sein ehemaliger Trainer und Großmeister Michael Rohde und Turniermitspieler und Großmeister Levon Aronian, halten die Anschuldigungen für erfunden.

Die Behauptungen sah Niemann deswegen als Angriff an. Außerdem betonte er, dass er seine vergangenen Fehler bereue, aber seitdem nicht geschummelt habe, schon gar nicht in dem Sinquefield Cup. "Ich unterziehe mich gerne jeder Sicherheitskontrolle, es ist mir egal, denn ich weiß, dass ich nichts falsch gemacht habe." Sogar splitternacktes Schach wäre für ihn nicht außer Frage, um die Gerüchte zu beenden.

Titelfoto: belchonock/123RF dziobek/123RF

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