Ministerin für Gleichstellung erntet Spott wegen misslungener Kampagne

Madrid - Es ist ein altbekanntes Problem: Gut gemeint bedeutet leider nur allzu selten auch gut gemacht. So bekam Spaniens Gleichstellungsministerin Irene Montero (34) für ihre jüngste Social-Media-Kampagne kein Lob, sondern Hohn und Spott. Dabei ging es eigentlich um ein wichtiges Thema - nämlich Body Positivity.

Irene Monteros (34) Kampagne war ein kompletter Reinfall.
Irene Monteros (34) Kampagne war ein kompletter Reinfall.  © AFP/Pierre-Philippe Marcou

Auf Twitter schrieb die 34-Jährige: "Alle Körper sind gleichviel wert, und wir haben das Recht, das Leben so zu genießen, wie wir sind, ohne Schuld oder Scham", und rief damit die Body-Positivity-Kampagne "Der Sommer gehört uns allen" ins Leben.

Doch mit der darauffolgenden Reaktion hatte die Podemos-Politikerin wahrscheinlich eher nicht gerechnet. Denn begeistert zeigte sich kaum jemand von dem kläglichen Versuch, ein gutes Summer-Feeling für jeden zu entfachen.

Vor allem das grottig bearbeitete Bild der Kampagne kam bei vielen schlecht an. Einige schrieben ironisch Dinge wie: "Danke. Das wird der erste Sommer, den ich genieße und das alles nur dank ihnen."

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Andere wurden deutlicher: "Warum muss man immer spalten? Am Strand gibt es schon immer alle möglichen Menschen mit allen möglichen Körpern, und es gab nie ein Problem. Warum wollen sie also eins erschaffen?"

Doch der Super-Gau sollte erst noch kommen...

Amputiertes Bein wegretuschiert - ist das Body Positivity?

Die eh schon erhitzen Gemüter wurden schließlich zum Überkochen gebracht, als einige User herausfanden, dass die Bein-Prothese einer der Damen, die in dem Bild der Kampagne zu sehen sind, einfach wegretuschiert wurde.

Body-Positivity scheint also nur für das Gewicht, nicht aber für Behinderungen zu gelten, wunderten sich viele.

Zu allem Überfluss wurde schließlich auch noch herausgefunden, dass die Frauen, die auf dem Bild zu sehen sind, überhaupt nicht gefragt wurden, ob sie Teil der Kampagne sein möchten.

Für Irene Montero und ihr Ministerium ein einziges Fiasko. Dass diese Kampagne irgendjemandem dabei geholfen hat, sich wohler in seinem Körper zu fühlen, bleibt zu bezweifeln.

Titelfoto: Fotomontage: AFP/Pierre-Philippe Marcou, Twitter/Screenshot/IreneMontero

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