Bali (Indonesien) - Tragödie vor Bali. Beim Untergang einer Autofähre in der Straße von Bali sind in der Nacht zum Donnerstag mindestens vier Menschen ums Leben gekommen. Dutzende werden noch vermisst.
Knapp eine halbe Stunde nachdem die Autofähre den Hafen von Ketapang auf Ostjava in Richtung Gilimanuk auf Bali verlassen hatte, meldete die Crew ein Problem mit den Motoren. Wenig später kam es zu einem vollständigen Stromausfall.
Um 23.35 Uhr ging die "KMP Tunu Pratama Jaya" in rauer See unter, berichtet die Nachrichtenagentur Antara.
Mindestens vier Menschen kamen ums Leben, 38 werden noch immer vermisst, teilte die nationale Such- und Rettungsagentur Indonesiens Barsanas mit. Man sei mit neun Schiffen vor Ort. Hubschrauber suchen nach Überlebenden. Doch bis zu 2,50 Meter hohe Wellen und starker Wind erschweren die Rettungsarbeiten.
Von den insgesamt 65 Menschen an Bord, darunter 53 Passagiere und zwölf Besatzungsmitglieder, konnten 23 gerettet werden. Viele Überlebende mussten stundenlang im offenen Meer ausharren, einige waren bereits bewusstlos, als sie gerettet wurden, berichtet das Newsportal Tribun.
KMP Tunu Pratama Jaya vor Bali gesunken: Überlebende berichten
Derweil berichten Überlende von dramatischen Szenen. Die manövrierunfähige Fähre sei von einer großen Welle getroffen worden und in eine bedrohliche Schräglage geraten.
"Das Schiff neigte sich etwa dreimal. Beim dritten Mal drang Meerwasser in den Passagierraum ein", sagte Passagier Imron, der nur einen Namen trägt, zu Antara. Wer konnte, griff zur Rettungsweste und sei ins Wasser gesprungen.
"Etwa drei Minuten nachdem das Schiff ins Wanken gekommen war, kenterte es. Ich hatte noch Zeit, zu springen", sagte der Überlebende Bejo Santoso. "Was die Passagiere betrifft, die im Raum waren, bin ich pessimistisch, dass sie herauskommen konnten. Denn das Schiff kenterte innerhalb weniger Minuten."
Es war nicht der erste Zwischenfall, in den die Unglücksfähre verwickelt war, berichtet Tribun weiter. Im August 2022 lief die KMP Tunu Pratama Jaya bei Ebbe auf Grund und musste aufwändig geborgen werden.
Immer wieder kommt es im Inselstaat Indonesien zu schweren Fähr-Unglücken. Erst vor drei Wochen wurde ebenfalls vor Bali eine vollbesetzte Touristenfähre in Küstennähe von einer großen Welle getroffen. Das Schiff ging innerhalb von Minuten unter.