Familie aus Hamburg stirbt in Türkei: Gutachten schließt Vergiftung durch Lebensmittel aus!

Istanbul (Türkei) - Nach dem Tod von zwei Kindern (3, 6) und ihren Eltern in Istanbul bringt ein toxikologisches Gutachten nun Gewissheit: Die Familie starb nicht - wie anfangs angenommen - an einer Lebensmittelvergiftung.

Die Touristen wurden nach ihren Vergiftungserscheinungen im Taksim-Krankenhaus in Istanbul behandelt.
Die Touristen wurden nach ihren Vergiftungserscheinungen im Taksim-Krankenhaus in Istanbul behandelt.  © Mirjam Schmitt/dpa

Laut einem Bericht der türkischen Zeitung Cumhurriyet soll eine Vergiftung durch chemische Substanzen im Hotel der Familie zum Tod der vier Hamburger geführt haben.

Eine Lebensmittelvergiftung sei laut Gutachten unter Berücksichtigung aller Umstände "unwahrscheinlich".

Die endgültige Todesursache könne allerdings erst nach Analyse der bei der Mutter und ihren Kindern entnommenen "pathologischen, mikrobiologischen und toxikologischen" Proben festgestellt werden.

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Am 9. November reiste die Familie nach Istanbul, checkte im Harbour Suites Old City Hotel ein und erkundete in den Tagen darauf Kultur und Kulinarik. Am 12. November begann der Horror: Die Hamburger klagten über Übelkeit und Erbrechen, einen Tag später verschlechterte sich der Zustand der Kids, sie mussten in Krankenhäuser gebracht werden, überlebten den Urlaub nicht.

Haben giftige Dämpfe zum Tod der Familie aus Hamburg geführt?

Der Anfangsverdacht, dass die Familie sich beim Essen von Muscheln eine Lebensmittelvergiftung zugezogen haben könnte, bestätigte sich nicht.
Der Anfangsverdacht, dass die Familie sich beim Essen von Muscheln eine Lebensmittelvergiftung zugezogen haben könnte, bestätigte sich nicht.  © Ahmed Deeb/dpa

Wiederum einen Tag später, am 14. November, verstarb auch ihre Mutter. Der Vater kämpfte weiter um sein Leben, aber auch er schaffte es nicht.

Zwei weitere, ausländische Hotelgäste, klagten über ähnliche Beschwerden wie die Hamburger und werden seitdem in einem Krankenhaus behandelt.

Ermittler gingen ursprünglich davon aus, dass Streetfood zu einer Lebensmittelvergiftung bei den Urlaubern geführt haben könnte. Das veröffentlichte Gutachten macht die Annahme jetzt nichtig.

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Möglicherweise ist die Todesursache der Familie also im Hotel selbst zu suchen. Wie "Cumhurriyet" berichtet, bewohnten die Vier das Zimmer mit der Nummer 201. Direkt unter ihnen, in Zimmer 101, seien am 11. November, also zwei Tage nach ihrer Anreise, Ungeziefer und Insekten mit Chemikalien behandelt worden.

Ein Belüftungssystem sei in dem Familienzimmer nicht verbaut gewesen ...

Erstmeldung von 17.02 Uhr, zuletzt aktualisiert um 17.56 Uhr.

Titelfoto: Mirjam Schmitt/dpa

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