Biss-Spuren am ganzen Körper: Aggressiver Otter greift Frauen auf Schlauchboot an!

Montana (USA) - Otter sehen niedlich und wenig bedrohlich aus, doch die kleinen Säugetiere haben es in sich und können schwere Wunden verursachen. Das musste eine Frau aus den USA am eigenen Leib erfahren, als sie bei einer Schlauchboot-Tour attackiert wurde.

Hände, Füße, Gesicht, Arme und Beine: Kaum eine Stelle von Jen Royces Körper blieb von dem Otter-Angriff verschont.
Hände, Füße, Gesicht, Arme und Beine: Kaum eine Stelle von Jen Royces Körper blieb von dem Otter-Angriff verschont.  © Bildmontage/Screenshots: Facebook/Jen Royce

Jen Royce machte mit zwei Freundinnen Anfang des Monats einen Ausflug auf dem Jefferson River in der Nähe von Bozeman im nördlich gelegenen US-Bundesstaat Montana. Mit dem Schlauchboot ging es entspannt den Fluss hinab, als plötzlich ein Otter auftauchte und sie wie aus dem Nichts attackierte.

"Ich habe direkt hinter meiner Freundin einen Otter gesehen, bevor er angegriffen hat", schrieb Royce laut der US-Zeitung New York Post in einem Facebook-Beitrag, in dem sie den Angriff schilderte.

"Ich hatte nicht einmal die Chance, die Worte 'Da ist ein Otter hinter dir' aus mir herauszubekommen, bevor er sie angriff."

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Royce nannte das Tier "bösartig und unerbittlich". An mehreren Stellen biss er ihr ins Gesicht, hinterließ Wunden an Armen, Händen und Beinen und von beiden Ohren fehlt nun ein Stück. Doch nicht nur sie selbst wurde Opfer des Otters.

Unterschätzte Raubtiere: Trotz ihres niedlichen Aussehens sind Otter als Fleisch- bzw. Fischfresser mit scharfen Krallen und Zähnen bewaffnet, die sie auch gegen Menschen einsetzen, sobald diese in ihr Futter- bzw. Nistgebiet eindringen.
Unterschätzte Raubtiere: Trotz ihres niedlichen Aussehens sind Otter als Fleisch- bzw. Fischfresser mit scharfen Krallen und Zähnen bewaffnet, die sie auch gegen Menschen einsetzen, sobald diese in ihr Futter- bzw. Nistgebiet eindringen.  © 123RF/jremes

Der Otter ließ nicht von den Frauen ab

Royces Wunden sind mittlerweile schon teilweise verheilt. Es ist unklar, ob vor allem im Gesicht Narben zurückbleiben werden.
Royces Wunden sind mittlerweile schon teilweise verheilt. Es ist unklar, ob vor allem im Gesicht Narben zurückbleiben werden.  © Bildmontage/Screenshots: Facebook/Jen Royce

"Meine Freunde wurden in die Hände und in den Hintern gebissen. Der Daumen einer Freundin war zerfetzt und sie hat auch Bissspuren am ganzen Körper", so Royce.

Sie erklärte, dass sie sich bereits in tieferem Gewässer befanden, als der Otter auf sie losgegangen war, und Schwierigkeiten hatten, Halt zu finden.

"Ich habe versucht, [den Otter] wegzukicken, wurde aber einfach woanders attackiert", schilderte Royce. Gleichzeitig habe sie versucht, in Richtung Ufer zu paddeln.

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"Nachdem ich meine Füße unter mir hatte, konnte ich mich besser wehren und mich schließlich aus dem Fluss ziehen. Danach ist er weggeschwommen", erinnerte sie sich. Etwa fünf Minuten dauerte der Angriff.

Während des Getümmels waren die drei Freunde in unterschiedliche Richtungen geflüchtet: Royce an das eine Ufer, eine ihrer Freundinnen auf einem Stein noch immer im Fluss und die Dritte hatte sich ans gegenüberliegende Ufer gerettet.

Und aus Angst, der aggressive Otter könnte zurückkehren, blieben sie vorerst auch dort.

Auch in Kalifornien häufen sich Sichtungen aggressiver Otter

In der kalifornischen Stadt Santa Cruz klettern Otter derzeit immer wieder auf Surfbretter und holen teils nach Menschen aus. Wäre der Surfer im obigen Video nicht auf Abstand gegangen, hätte auch er gut Opfer einer Attacke des Tieres werden können. Tierschützer sind besorgt über das Verhalten der Otter.

Royce verlor ein halbes Ohr

Damit nicht noch mehr Menschen Körperteile durch Otter-Angriffe verlieren, hat die Stadt Santa Cruz in Kalifornien mittlerweile Warnschilder platziert.
Damit nicht noch mehr Menschen Körperteile durch Otter-Angriffe verlieren, hat die Stadt Santa Cruz in Kalifornien mittlerweile Warnschilder platziert.  © Bildmontage/Screenshots: Facebook/Jen Royce, Twitter/Native Santa Cruz

Einer der Freundinnen gelang es schließlich, einen Notruf abzusenden - gut eine Stunde später traf dann endlich Hilfe ein. Zu diesem Zeitpunkt war es bereits nach 21 Uhr und vollkommen dunkel. Alle drei Frauen waren durchnässt und vollkommen erschöpft, doch sie überlebten.

Die Wunden wurden in der Notaufnahme versorgt, mussten teils genäht werden. Royce berichtete: "Mein linkes Ohr ist von oben bis unten in zwei Hälften gespalten und wird mit einer Art gelbem Verband und Nähten auf beiden Seiten zusammengehalten."

Das rechte Ohr habe sie zur Hälfte verloren. "Aber ich habe Glück, bin dankbar und lebe", schrieb sie auf Facebook.

Otter meiden von Menschen besiedelte Gebiete größtenteils. Dringen letztere allerdings in ihren Lebensraum ein, können die Tiere schnell aggressiv werden und brutal angreifen, um ihre Jungen und Nahrungsquellen zu schützen. Dennoch ist die derzeitige Anzahl an Otter-Angriffen in den USA besorgniserregend.

Auch im US-Bundesstaat Kalifornien fühlen sich Otter mehr und mehr in ihrem Lebensraum durch Menschen bedroht, wie etwa in Santa Cruz. Warnschilder wurden bereits installiert, damit ein Fall wie von Jen Royce in Zukunft vermieden wird.

Titelfoto: Bildmontage: 123RF/jremes, Screenshot: Facebook/Jen Royce

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