Heftige Überschwemmungen in Texas: Zahl der Toten auf mindestens 50 angestiegen
Houston (USA) - Die Zahl der Todesfälle bei den Sturzfluten im US-Bundesstaat Texas ist nach Behördenangaben auf mindestens 50 gestiegen.
Alles in Kürze
- Überschwemmungen in Texas: Tote auf mindestens 50 gestiegen
- 15 Kinder und 28 Erwachsene in Kerr County getötet
- Mehrere Kinder vom Camp Mystic noch immer vermisst
- Gouverneur ruft Tag des Gebetes aus
- Über 850 Menschen unverletzt gerettet, acht Verletzte

Stand Samstagabend waren es in Kerr County demnach 15 Kinder und 28 Erwachsene, die noch nicht alle identifiziert waren.
Zudem wurden in Burnet County 3 und in Travis County 4 weitere Tote gemeldet, wie mehrere US-Medien übereinstimmend unter Berufung auf die regionale Verwaltung berichteten.
In Kendall County starb demnach eine weitere Person. Zunächst war aber unklar, ob dieser Todesfall mit den Unwettern in Zusammenhang stand. Viele Kinder aus einem Sommercamp werden noch vermisst. Die Suche ging einen Tag nach Beginn der heftigen Überschwemmungen weiter.
Der Gouverneur von Texas, Greg Abbott, rief für den heutigen Sonntag einen Tag des Gebetes in dem Bundesstaat aus.
Das gesamte Ausmaß der Katastrophe ist unklar. Mehr als 850 Menschen wurden unverletzt gerettet, es gab acht Verletzte, wie es von den Behörden am Samstagvormittag hieß. Bewohner hatten sich auf Bäume gerettet, um nicht von den Fluten mitgerissen zu werden.

Mehrere Kinder vom Camp Mystic noch immer vermisst

Das ländliche Gebiet im Süden der USA nutzten viele Amerikaner, um am verlängerten Wochenende an den Flüssen zu sein. Die heftigen Überschwemmungen seit Freitagmorgen überraschten viele.
Wegen des US-Unabhängigkeitstags am Freitag hätten zahlreiche Menschen in der Nähe des Guadalupe River im Kerr County gecampt, hieß es von den Behörden.
Am frühen Freitagmorgen hatte es in dem Gebiet begonnen, heftig zu regnen. In der für Sommercamps beliebten Gegend ist es nach Behördenangaben nicht unüblich, dass Flüsse über die Ufer treten. Allerdings war die Dimension ungewöhnlich.
Der Guadalupe River sei in den frühen Morgenstunden innerhalb kürzester Zeit um fast acht Meter angestiegen, sagte Vize-Gouverneur Dan Patrick. Die Rede war von einer "desaströsen Sturzflut". Viele fühlten sich an eine ähnliche Sturzflut in den 1980er Jahren zurückerinnert. Auch am Samstag regnete es.
Die Fluten zerstörten Infrastruktur, Strommasten fielen um. Viele Menschen in der Region hatten weiter keinen Strom.
Zum Teil wurden die Leichen in Autos gefunden, die weggespült worden waren. Die Lage war unübersichtlich, es gab laut den Angaben keinen Strom und kein Internet. Fernsehbilder zeigten, wie Autos mitgerissen wurden, Bäume entwurzelt waren, Häuser unter Wasser standen.
Titelfoto: Julio Cortez/AP/dpa