Eklat an Grundschule: Beliebter Lehrer wird gefeuert – weil er schwul ist

New York (USA) - Skandal an einer Grundschule im US-Bundesstaat New York: Ein bei allen beliebter Lehrer ist völlig aus dem Nichts entlassen worden, offenbar aufgrund eines Fotos, das ihn und einen anderen Mann beim Küssen zeigt.

Michael Califano (26) wurde von der Diözese der katholischen Grundschule, an der er unterrichtet, gefeuert.
Michael Califano (26) wurde von der Diözese der katholischen Grundschule, an der er unterrichtet, gefeuert.  © Facebook/Michael Califano

Michael Califano (26) ist mit Leib und Seele Lehrer an der Maria Regina Elementary School, einer katholischen Grundschule auf der New Yorker Insel Long Island, die er selbst als Kind schon besucht hat.

Doch der Job wurde ihm übereinstimmenden Medienberichten zufolge am Mittwoch offenbar gekündigt. Angeblich verstoße er gegen die Richtlinien eines katholischen Lebensstils.

Nicht nur bei dem 26-Jährigen selbst, auch bei Eltern und anderen Lehrern löste dieses Vorgehen Empörung aus, wie eine Change.org-Petition zeigt. Dort wird er als engagierter Lehrer beschrieben, der zu Unrecht entlassen worden ist, was auch Einfluss auf die Schulgemeinschaft habe.

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In dem Aufruf heißt es, dass eine anonyme E-Mail bei dem kirchlichen Verwaltungsbezirk eingegangen sei, die auf angeblich nicht angemessene Fotos auf Social-Media-Kanälen verweist. Diese sollen ihn und seinen Partner zeigen, wie sie sich küssen.

Doch diese Beiträge sollen gar nicht von seinem eigenen Account stammen. Diesen habe er auf privat gestellt, weil die Diözese es so wollte. Demnach habe diese schon bei seiner Einstellung ganz genau gewusst, dass der Lehrer homosexuell ist.

Lehrer engagiert sich vorbildlich, wird nach E-Mail trotzdem gefeuert

An der Schule gilt er als beliebt und absolut vorbildlich – niemand versteht, warum ihn offenbar jemand loswerden wollte. (Symbolbild)
An der Schule gilt er als beliebt und absolut vorbildlich – niemand versteht, warum ihn offenbar jemand loswerden wollte. (Symbolbild)  © 123RF/gbjstock

Die Urheber der Petition gehen sogar noch einen Schritt weiter und werfen demjenigen, der die Mail schrieb, vor, aus Bosheit gehandelt zu haben und die Entlassung Califano so erzwingen zu wollen.

"Anstatt zu ihm, seinem Charakter, seinem Vermächtnis, seinem Engagement und seinem Ruf zu stehen (wie es die Schule tat), entließ ihn die Diözese, weil sie das Gefühl hatte, er verfolge keinen 'katholischen Lebensstil''', heißt es in dem Aufruf weiter.

Dabei sei gerade der 26-Jährige ein Vorbild im katholischen Glauben. Er gehöre nicht nur sein ganzes Leben der Gemeinde an und besuchte diese Schule als Kind, er engagiere sich auch nebenbei noch ehrenamtlich.

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Gemeinsam mit seiner Familie organisiere er jährlich eine Spendenaktion im Namen seines Vaters, der starb, als Califano 13 Jahre alt war. Diese werden für Stipendien verdienter Schüler genutzt.

"Trotz aller Widrigkeiten und Tragödien, denen er in seinem Leben ausgesetzt war, hat sein Engagement für die Kirche, seinen Glauben und die Schule nie nachgelassen", heißt es in der Petition, die mittlerweile mehr als 4500 Personen unterzeichnet haben.

Deshalb appellieren die Organisatoren eindringlich an die Entscheidungsträger, dem jungen Lehrer seine Stelle wiederzugeben. "Ein solcher Akt der Gerechtigkeit wird ein starkes Signal dafür sein, wie wichtig es ist, engagierte Gemeindemitglieder, Mitarbeiter und Spender zu würdigen."

Titelfoto: Bildmontage: Facebook/Michael Califano, 123RF/gbjstock

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