Polizei stürmt Bibellager: 88 Kinder in Sicherheit gebracht

Columbus Junction (USA) - Ein christliches Jugendcamp im US-Bundesstaat Iowa steht plötzlich im Zentrum intensiver Ermittlungen.

Aus dem Shekinah Glory Camp wurden 88 Kinder in Obhut genommen.
Aus dem Shekinah Glory Camp wurden 88 Kinder in Obhut genommen.  © X/Screenshot/Realtalkliv

Wie KWQC berichtet, hat die Polizei am 12. Juni das Shekinah Glory Camp im Rahmen von Ermittlungen wegen mutmaßlichen Menschenhandels gestürmt. Dabei wurden 88 Kinder aus dem Lager an einen sicheren Ort gebracht.

Victor Bawi, Sohn eines Pastors und Mitverantwortlicher des christlichen Bibelcamps, bestätigte gegenüber dem Fernsehsender, dass Ermittlungen wegen möglicher Verstöße im Zusammenhang mit Kindesmissbrauch, Gefährdung und Menschenhandel laufen.

Festnahmen habe es bislang jedoch keine gegeben, betonte er. Auch die Vorwürfe wies Bawi entschieden zurück.

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Auslöser für den Polizeieinsatz sei seinen Angaben zufolge ein 15-jähriger Junge aus Texas gewesen, der nicht länger im Lager bleiben wollte und deshalb die Polizei alarmierte. "Wir haben dem Kind nie etwas angetan", sagte Bawi. "Wir haben ihm für etwa 400 US-Dollar Schuhe, Kleidung und weiteres gekauft."

Das Bibelcamp hofft auf die Rückkehr der Kinder

Das Shekinah Glory Camp ist für christliche Jugendliche aus dem ganzen Land gegründet worden. (Symbolbild)
Das Shekinah Glory Camp ist für christliche Jugendliche aus dem ganzen Land gegründet worden. (Symbolbild)  © 123RF/tinnakornlek

Das Camp sei für christliche Jugendliche aus dem ganzen Land gegründet worden, die dort sicher und gut betreut gewesen seien, so Bawi weiter. "Wenn sie ermitteln wollen, können sie ermitteln. Wir sind unschuldig - sie werden nichts finden." Viele der Kinder hätten das Camp gemocht: "Als sie die Kinder wegbrachten, weinten sie", sagte er.

Trotz der schwerwiegenden Vorwürfe hofft Bawi auf ein baldiges Ende der Ermittlungen und darauf, dass die Kinder zurückkehren dürfen. "Wir hoffen, dass es den Kindern gut geht und sie zurückkommen können. Wir haben mit den Kindern und ihren Eltern gesprochen. Sie wollen zurückkommen. Sie wollen ihre Kinder zurückschicken."

Auch die Anwohner der kleinen Gemeinde Columbus Junction zeigten sich überrascht vom Polizeieinsatz.

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"Wir sehen kaum Polizisten. Wir wohnen an einer Schotterstraße, daher ist es ziemlich ruhig", sagte ein Nachbar dem Sender.

Titelfoto: Bildmontage: X/Screenshot/Realtalkliv, 123RF/tinnakornlek

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