Erschütterndes Video: Polizist schlägt mehrmals auf 14-Jährige ein

New York City (USA) - Vergangenen Dienstag kam es in der Nähe der Staten Island Middle School in den USA zu einem erschütterndem Übergriff von einem Polizisten auf eine 14-jährige Schülerin.

Am vergangenen Dienstag kam es in New York zu einem Übergriff, bei dem ein Polizeibeamter auf eine 14-Jährige einschlug. (Symbolbild)
Am vergangenen Dienstag kam es in New York zu einem Übergriff, bei dem ein Polizeibeamter auf eine 14-Jährige einschlug. (Symbolbild)  © 123RF/stockdeca

Seitdem macht ein Video des Vorfalls auf Twitter und Instagram die Runden, in dem zu sehen ist, wie zwei Polizisten das Mädchen zunächst am Kragen packen, während sie versucht, ihren Kopf zu schützen und mit den Armen fuchtelt.

Kurz darauf kommen andere Schülerinnen und Schüler ihr zur Hilfe und versuchen sie von den Beamten wegzuzerren.

Einer der Polizisten hat die 14-Jährige allerdings fest im Griff und schlägt mindestens sechsmal mit geschlossener Faust auf das Mädchen ein, bevor das Video abbricht.

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Ein dritter Polizeibeamter kommt kurz ins Bild, verschwindet aber schnell in der Gruppe.

Währenddessen sind viele entgeisterte und aufgebrachte Rufe im Hintergrund zu hören.

"Er schlägt sie?" fragt eine Stimme entrüstet. Eine andere schreit: "Das kannst du nicht machen!"

Beamter ohne Gehalt suspendiert

Die Polizeibeamten waren angeblich zum Schutz der Kinder und Jugendlichen in der Nähe der Schule stationiert. (Symbolbild)
Die Polizeibeamten waren angeblich zum Schutz der Kinder und Jugendlichen in der Nähe der Schule stationiert. (Symbolbild)  © 123RF/supergranto

Laut der New York Times wurde das Opfer der Polizeigewalt zunächst von den Beamten abgeführt, dann in ein Krankenhaus gebracht und schließlich entlassen.

Julian Phillips, dem stellvertretendem Kommissar für die Information der Öffentlichkeit der New York Polizei (NYPD), teilte der Öffentlichkeit mit, dass die zwei Beamten zur Sicherheit der Kinder und Jugendlichen an der Schule stationiert gewesen waren.

Der Vorfall trug sich wohl kurz nach Schulschluss zu, als die Beamten eine Auseinandersetzung zwischen einigen Schülerinnen bemerkten und eingriffen.

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Angeblich versuchten die Beamten zunächst die Mädchen-Gruppe festzunehmen, als das Opfer wohl nach seinen Handschellen griff und ihm auf den Kopf haute.

Philllips erklärte außerdem, dass der Tatverdächtige ohne Gehalt suspendiert wurde, während eine interne Untersuchung des Falles vorgenommen wird.

Viele Politikschaffende verurteilen den Vorfall

Übergriffe von Polizisten auf Zivilperson passieren in den USA in einem hohen Maße. An vielen Orten gibt es deswegen oft Demonstrationen gegen Rassismus und Polizeigewalt.
Übergriffe von Polizisten auf Zivilperson passieren in den USA in einem hohen Maße. An vielen Orten gibt es deswegen oft Demonstrationen gegen Rassismus und Polizeigewalt.  © Wang Ying/XinHua/dpa

Eric Adams (62), der Bürgermeister von New York und selbst ein Polizist im Ruhestand, sagte zu dem Video: "Ich mochte das, was ich da gesehen habe, gar nicht."

Kamillah Hanks (50), ein zuständiges Stadtratsmitglied für den Bezirk, in dem sich der Übergriff abspielte, fand schärfere Wörter für den Vorfall:

"Die schnelle und angemessene Reaktion der NYPD auf diese Angelegenheit finde ich ermutigend", schrieb sie auf Twitter. "Lassen Sie mich eines klarstellen: Gewalt gegen unsere Kinder ist inakzeptabel und wird nicht toleriert."

Patrick J. Lynch (59), der Vorsitzende der Polizeigewerkschaft "Police Benevolent Association", schien den mutmaßlichen Täter dagegen in den Schutz zu nehmen:

"Die beteiligten Polizeibeamten haben Anspruch auf ein gerechtes Verfahren, nicht ein summarisches Urteil basierend auf ein paar Sekunden Videomaterial", sagte er dazu.

Polizeigewalt, besonders gegen People of Color, sind in den Vereinigten Staaten ein großes und oft tödliches Problem. In 2022 wurden laut der Washington Post insgesamt 1093 Menschen von der Polizei ermordet; ein neuer Höchstwert. In vielen Fällen werden die verantwortlichen Beamten nicht vernünftig zur Rechenschaft gezogen.

Titelfoto: 123RF/stockdeca

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