Ex-Polizist rettet Familie aus gefährlicher Strömung, dann wird er selbst mitgerissen
Pawleys Island - Eine fünfköpfige Familie geriet an einem Strand im US-Bundesstaat South Carolina in eine gefährliche Strömung. Sie konnte nur durch den heldenhaften Einsatz des 38-jährigen Chase Childers gerettet werden - doch der bezahlte dafür mit dem Leben.

Der Familienvater und ehemalige Polizist befand sich gerade mit seiner Familie im Urlaub auf Pawleys Island. Am Sonntagabend eilte eine Frau zu ihm, weil mehrere Leute es nicht mehr aus dem Wasser schafften, wie WCBS News 2 berichtete.
Ohne zu zögern stürzte Childers sich ins Wasser und half den fünf Familienmitgliedern, sicher an Land zurückzukehren.
Doch dann ging dem Retter offenbar die Kraft aus: Vor den Augen von seiner Frau und seinen drei Kindern wurde er von der Strömung mitgerissen.
Er schaffte es nicht mehr, sich über Wasser zu halten. Etwa 90 Minuten nach seinem Verschwinden entdeckte die Küstenwache seinen leblosen Körper.
"Chase war ein wahrhaft selbstloser Mensch, der die Sicherheit anderer stets über seine eigene stellte. Ohne zu zögern, sprang er immer dann ein, wenn jemand Hilfe brauchte, und war bereit, jede Herausforderung anzunehmen", erklärte die Familie des Verstorbenen.

Chase Childers hinterlässt eine Frau und drei Kinder

"Wir sind zutiefst dankbar für all die Gebete, die Liebe und die Unterstützung, die unserer Familie, insbesondere seiner Frau und seinen drei Kindern, in dieser Zeit zuteilwerden, in der sie versuchen, ihr Leben ohne Chase zu meistern", heißt es auf einer GoFundMe-Seite.
Bislang wurden dort 100.000 Euro an Spendengeldern gesammelt, um der trauernden Familie zu helfen.
Die Polizei teilte indessen mit, dass nun zusätzliche Maßnahmen zum Verhindern ähnlicher Vorfälle ergriffen werden.
So soll beispielsweise besser darüber aufgeklärt werden, was Rip Currents (Brandungsrückströme) sind und wie man mit ihnen umgeht.

Rip Currents sorgen immer wieder für tödliche Unfälle
Diese starken Strömungen, die sich vom Strand weg, in Richtung Meer bewegen, sind eine der häufigsten Ursachen für gefährliche Vorfälle beim Baden.
Sie können an Meeresküsten - vor allem in der Nähe von Strukturen, wie Sandbänken - auftreten.
Wer trotz aller Vorsicht doch in eine dieser gefährlichen Strömungen gerät, sollte parallel zum Ufer schwimmen, bis die Strömung schwächer wird und erst dann versuchen, festen Boden zu erreichen.
Titelfoto: Montage: WIN MCNAMEE / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP, Screenshot/GoFundMe/Blessings for Nataley and children in memory of Chase