Fahrgast richtet Pistole auf Busfahrer, doch der hat auch eine Waffe

Charlotte (USA) - Ein Passagier in einem der Busse der amerikanischen Stadt Charlotte im US-Bundesstaat North Carolina wollte, dass der Fahrer zwischen zwei Haltestellen stoppt und ihn aussteigen lässt. Weil sich der Busfahrer weigerte, der Aufforderung nachzukommen, gerieten die beiden Männer in einen heftigen Streit - und es kam zur Schießerei.

Möglicherweise wäre es von einem Busfahrer vernünftiger gewesen, wenn er dem Fahrgast erlaubt hätte, den Bus vor der nächsten Haltestelle zu verlassen. (Symbolbild)
Möglicherweise wäre es von einem Busfahrer vernünftiger gewesen, wenn er dem Fahrgast erlaubt hätte, den Bus vor der nächsten Haltestelle zu verlassen. (Symbolbild)  © 123rf.com/iakovenko

Zu dem Vorfall kam es bereits Anfang Mai, er wurde erst jetzt bekannt. Alles begann damit, dass der Fahrgast, der von den Behörden als Omarri Shariff Tobias identifiziert wurde, während der Fahrt aufstand und den Fahrer bat, ihn zwischen den vorgesehenen Stationen aussteigen zu lassen.

Wie CNN berichtet, sagte der Fahrer, David Fullard, er könne nicht anhalten und Tobias müsse bis zum nächsten offiziellen Stopp warten. Doch damit war der Mitfahrer nicht einverstanden. Nach einem etwa zweiminütigen Wortwechsel zog Tobias eine Pistole und richtete sie auf den Busfahrer.

Im selben Moment zog Fullard auch eine Schusswaffe. Beide Männer feuerten ihre Waffen "schnell hintereinander" ab. Unklar sei, wer das Feuer eröffnete, erklärte ein Sprecher der örtlichen Verkehrsbehörde. Ihm zufolge wurde Fullard am Arm und Tobias am Unterleib getroffen.

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In einem dramatischen Video der Begegnung ist zu sehen, wie Fullard den Bus schließlich anhielt und die kaputte Fahrerschranke aufstieß, während er mit gezogener Waffe aufstand. Als Tobias zum hinteren Teil des Busses kroch, feuerte Fullard erneut vom Gang des Busses aus.

Zwei weitere Leute, die noch im Bus waren, konnten derweil aussteigen und sich in Sicherheit bringen. Sie blieben unverletzt, hieß es in einer Mitteilung des betroffenen Transportunternehmens.

Tobias gelangte durch die Seitentür aus dem Fahrzeug. Fullard stieg durch die Vordertür aus und schoss erneut.

Der Busfahrer wurde entlassen

Sowohl Fullard als auch Tobias seien in einem stabilen Zustand und würden sich erholen. Tobias wurde unter anderem wegen schwerer Körperverletzung, der Verbreitung von Drohungen und dem Tragen einer versteckten Schusswaffe angeklagt.

Ob gegen Fullard Anklage erhoben wird, ist unklar. Er hatte mehr als 19 Jahre lang als Busfahrer gearbeitet und sei "ein engagierter Mitarbeiter" gewesen, der "seine Anstellung schätzte". Nach dem Vorfall wurde er von seinem Arbeitgeber entlassen, weil das Tragen einer Schusswaffe oder anderer Waffen im Dienst oder auf dem Firmengelände gegen die Arbeitsplatzrichtlinien des Unternehmens verstoße.

Die Polizei untersucht den Fall weiterhin.

Titelfoto: 123rf.com/iakovenko

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