Mit Killer-Bakterien verseuchte Augentropfen in den USA verkauft - drei Patienten tot, acht blind!

Washington D.C. - In den USA sind mit Bakterien kontaminierte Augentropfen in den Handel gekommen. Das Ausmaß der Verseuchung ist dramatisch: Aus dem ganzen Land wurden Fälle bekannt. Drei Menschen starben, etliche verloren ihr Augenlicht.

Bei trockenen und gereizten Augen greifen viel zu Augentropfen. Nun kam es in den USA zu mehreren Todesfällen im Zusammenhang mit verseuchten Präparaten. (Symbolbild)
Bei trockenen und gereizten Augen greifen viel zu Augentropfen. Nun kam es in den USA zu mehreren Todesfällen im Zusammenhang mit verseuchten Präparaten. (Symbolbild)  © goodluz/123RF

Rote Augen, verschwommene Sicht, Juckreiz: In den USA kam es zu einer schweren Verseuchung bei frei erhältlichen Augentropfen aus der Drogerie.

Nach Angaben der US-Seuchenschutzbehörde CDC sind bislang 68 Fälle aus dem ganzen Land bekannt. Drei Menschen starben, acht wurden blind, bei vier Patienten musste der Augapfel chirurgisch entfernt werden. Viele Betroffene klagten zudem über Infektionen der Atem- und Harnwege, berichtet CNN. Viele befürchten: Die Zahlen könnten steigen.

Betroffen von der Verseuchung seien wohl Präparate mehrerer Handelsmarken, erklärten die Behörden. Besonders häufig wurden jedoch Patienten mit Symptomen eingeliefert, die zuvor "Artificial Tears"Augentropfen des US-Anbieters EzriCare verwendeten. Diese Augentropfen im Multipack sind ohne Rezept erhältlich und werden vielerorts in den USA angeboten.

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Grund für die Verseuchung: Beim indischen Zulieferer Global Pharma kam es im Februar zu einer Kontamination mit dem Bakterium Pseudomonas aeruginosa. Der Erreger wurde zum ersten Mal in den USA nachgewiesen, sagten die Behörden.

Brandgefährlich: Das Killer-Bakterium ist multiresistent - Viele gängige Antibiotika zeigt keinerlei Wirkung.

Viele Betroffene klagten über Symptome, nachdem sie Artificial Tears Augentropfen des Anbieters EzriCare einnahmen. Das Unternehmen hat bereits Anfang Februar einen Rückruf gestartet.
Viele Betroffene klagten über Symptome, nachdem sie Artificial Tears Augentropfen des Anbieters EzriCare einnahmen. Das Unternehmen hat bereits Anfang Februar einen Rückruf gestartet.  © Pressemitteilung/EzraCare
Häufiger Anblick in US-Supermärkten: Harmlose Vitamin-Pillen, aber auch richtige Medikamente. (Symbolbild)
Häufiger Anblick in US-Supermärkten: Harmlose Vitamin-Pillen, aber auch richtige Medikamente. (Symbolbild)  © Brendan Smialowski / AFP
In einer Fabrik des indischen Pharma-Unternehmens Global Pharma kam es zu einem Bakterienbefall. Eine Charge verseuchter Augentropfen gelangte in die USA, wo sie unter verschiedenen Handelsmarken verkauft wurden.
In einer Fabrik des indischen Pharma-Unternehmens Global Pharma kam es zu einem Bakterienbefall. Eine Charge verseuchter Augentropfen gelangte in die USA, wo sie unter verschiedenen Handelsmarken verkauft wurden.  © Youtube/Global Pharma

Ende Februar wurde die Verseuchung bekannt: Trotzdem gelangten die Augentropfen in den Handel

Bereits Anfang Februar wurde die Verseuchung bekannt. Die Behörden warnten, die Unternehmen riefen die Todes-Augentropfen zurück. Trotzdem kamen Chargen in den Handel.

Gegenüber CNN schildert Augenarzt Dr. Ahmed Omar aus Cleveland exemplarisch die Leidensgeschichte einer 72-jährigen Patientin. Die Frau habe die EzraCare-Tropfen gegen ihre trockenen Augen eingenommen.

"Sie hatte erst einige Tage lang eine verschwommene Sicht auf dem linken Auge", dann bemerkte sie "gelben Ausfluss auf ihrem Kopfkissen." - "Da stellte sie fest, dass sich das Aussehen ihres Auges verändert hatte."

Die Frau begab sich in die Notaufnahme. Doch da sei es bereits zu spät gewesen, erklärt der Augen-Doc. Die Patientin erblindete, trotz Not-OP.

Titelfoto: Montage: goodluz/123rf, Pressemitteilung/EzraCare, BRENDAN SMIALOWSKI / AFP

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